Vatikan-Vertreter zu Europarats-Gipfel: „Frieden, Unterstützung für die Ukraine und Umwelt vorrangige Themen“
„Das Gewissen Europas erneuern“: Diesem Motto hat sich der Europarats-Gipfel verschrieben, zu dem an diesem 16. und 17. Mai im isländischen Reykjavik die Staats- und Regierungschefs der internationalen Organisation zusammenkommen. Dabei vertreten ist auch der Heilige Stuhl; die Delegation wird angeleitet durch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.
Marco Ganci ist Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der internationalen Organisation mit Sitz in Straßburg. Wie er gegenüber der italienischen Nachrichten-Agentur SIR hervorhebt, zeige die Anwesenheit der hochrangigen Delegation „die Aufmerksamkeit und Bedeutung, die der Heilige Stuhl den Aktivitäten des Europarates beimisst und die er mit Aufmerksamkeit verfolgt, vor allem im Hinblick auf die Themen, die auf diesem Gipfel diskutiert werden“. In diesem Zusammenhang hebt der Vatikandiplomat allem die Unterstützung der Ukraine und die Sorge um die Situation der Kinder, die nach Russland abgeschoben wurden, hervor.
„Die gleiche Aufmerksamkeit gilt dem Thema des Friedens, das die Grundlage des Europarates ist. Der Heilige Stuhl versucht immer, sich mit seinen Möglichkeiten aktiv an der Suche nach einer möglichen Friedenslösung zu beteiligen, denn wir müssen immer an all die Menschen denken, die leiden und sterben“. Laut Ganci sei „eine weitere wichtige Priorität dieses Gipfels der Schutz der Umwelt, um zu versuchen, unser ,gemeinsames Haus‘ zu schützen: dies ist bekanntlich der Wunsch, den der Heilige Stuhl seit mehreren Jahren verfolgt, auch mithilfe der Lehren der Enzyklika Laudato si'“.
Es handelt sich um den vierten Gipfel seit der Gründung des Europarates als erste europäische Organisation der Nachkriegszeit 1949. „Der Gipfel“, so heißt es in einer Mitteilung des Rates, „bietet den europäischen Staats- und Regierungschefs eine historische Gelegenheit, ihr gemeinsames Bekenntnis zu den Grundwerten des Europarates zu bekräftigen und seine Mission angesichts neuer Bedrohungen der Menschenrechte und der Demokratie neu auszurichten sowie die Ukraine durch konkrete Maßnahmen zu unterstützen, um den Opfern der russischen Aggression Gerechtigkeit widerfahren zu lassen“. Das Gipfeltreffen „sollte auch Initiativen zur Bewältigung neuer Herausforderungen für Demokratie und Menschenrechte, einschließlich Umwelt und künstliche Intelligenz, fördern“.
(sir/pm - cs)
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