Paul Nthenge Mackenzie am Freitag vor Gericht in Mombasa Paul Nthenge Mackenzie am Freitag vor Gericht in Mombasa  (AFP or licensors)

Kenia geht gegen „religiöse Extremisten“ vor

Nach dem Aufsehen erregenden Fall eines tödlichen Fasten-Kults in Kenia hat die Regierung einen Vorstoß gegen religiöse Fundamentalisten gestartet.

Eine von Präsident William Ruto einberufene Arbeitsgruppe aus Kirchenführern und Juristen solle eine Strategie zur Regulierung des Glaubenssektors entwerfen, berichten lokale Medien an diesem Wochenende. Ziel sei, Missbrauch durch „religiöse Extremisten, Sekten, Kulte und ähnliche Einrichtungen zu verhindern“.

Geleitet wird die Kommission demnach vom früheren Chef des nationalen Kirchenrates, Mutava Musyimi. Von der katholischen Kirche sei Nakurus Erzbischof Maurice Muhatia Makumba vertreten. Die 14 Mitglieder sollen binnen einem halben Jahr Gesetzes- und Verwaltungsänderungen vorschlagen.

Gesetzesänderungen geplant

Zudem benannte Präsident Ruto die Mitglieder einer richterlichen Untersuchungskommission. Sie soll mehr Licht in den Sektenkult des selbsternannten Pastors Paul Nthenge Mackenzie bringen. Mackenzie hatte seine Anhänger, darunter Frauen und Kinder, zu Fasten bis zum Tode aufgerufen oder gezwungen mit dem Versprechen, dann „Jesus zu begegnen“. Laut Staatsanwaltschaft erwarten den festgenommenen Kultführer Anklagen wegen Terrorismus und Radikalisierung.

Bisher seien mindestens 110 Tote in Zusammenhang mit der Sekte zu beklagen. Die meisten Leichen wurden in Massengräbern in einem Wald gefunden; andere starben im Krankenhaus an den Folgen von Unterernährung.

(kna – sk)
 

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07. Mai 2023, 10:40