Portugal: Bischöfe kritisieren Euthanasie-Legalisierung
In einer Stellungnahme bekunden die Bischöfe ihr tiefes Bedauern über das Gesetz. Mit der Legalisierung der Euthanasie würden „das Grundprinzip der Unantastbarkeit des menschlichen Lebens durchbrochen“ und „gefährliche Türen für eine Ausweitung der Situationen geöffnet, in denen Sterbehilfe in Anspruch genommen werden kann“, schreiben sie in einer Erklärung.
Die „Entkriminalisierung“ der Euthanasie bedeute „einen schweren Angriff auf seinen Wert und seine Würde“. Die Kirchenvertreter bezeichnen das Gesetz als „Rückschritt der Zivilisation“: „Der Tod wird als Lösung für Schmerzen und Leiden dargestellt, anstatt eine humanisierende Palliativpflege bis zum natürlichen Lebensende zu fördern.“
Angesichts des Gesetzes fordern die Bischöfe Familien und Gesundheitsberufe dazu auf, die Option der Sterbehilfe „rundweg abzulehnen“. Man schließe sich mit der Kritik dem Papst an, der nach der parlamentarischen Bestätigung des Gesetzes am 13. Mai große Traurigkeit über diese Entwciklung geäußert hatte.
Nach Spanien, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg wird Portugal damit das fünfte EU-Land, in dem die aktive Sterbehilfe nicht mehr unter Strafe steht. Die konservative Oppositionspartei PSD und die rechtspopulistische Chega-Partei, die sich im Parlament nicht gegen die links-sozialistische Mehrheit durchsetzen konnten, haben angekündigt, gegen die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe klagen zu wollen.
(pm – pr)
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