Republik Moldau: Arbeitsmigration und Hoffen auf Rückkehr
„Sie fehlen. Immer. Irgendwo. Arbeitsmigration aus Osteuropa" - Das ist das Leitwort der Renovabis-Pfingstaktion im Jahr 2023. Migration ist so alt wie die Menschheit selbst, heißt es immer. Ihre Wurzeln sind auch in der Bibel zu finden. Ob aus religiösen Gründen, aus Verfolgung oder wirtschaftlicher Not – dies ist ein wiederkehrendes Phänomen in der Menschheitsgeschichte.
Den Fall Arbeitsmigration erleben wir täglich vor der Haustür: Einerseits hilft die Wirtschaftsmigration den Migrantinnen und Migranten und in einigen Fällen sogar der gesamten Volkswirtschaft der Herkunftsländer. Andererseits profitieren auch wir, die einen Teil unseres Wohlstands darauf aufbauen. Man denke nur an Pflegekräfte oder Spargelstecher aus Osteuropa. Markus Nowak war für Renovabis in Moldawien, einem der Hauptherkunftsländer von Arbeitsmigrantinnen und -migranten in Europa, und hat sich dort Renovabis-Projekte vor Ort angeschaut - zum Beispiel eine Werkstatt des Salesianerordens.
Schweißen bei den Salesianern
Funken sprühen, der Geruch nach Kupfer, Zink und anderen Metallen liegt in der Luft. Schweißunterricht in der Werkstatt des Salesianerordens in Chișinău in Moldawien. Der Orden kooperiert mit staatlichen Berufsschulen bei der Ausbildung zum Schweißer.
Lilian, eben noch mit lässigem Kapuzenpulli und nach vorne gewellten Haaren im Klassenzimmer sitzend, hat nun eine schwere, lederne Schürze um und trägt die sogenannte Schweißerbrille.
„Nach meiner Ausbildung zum Schweißer will ich später einmal im Ausland arbeiten. Hier bei uns ist die Bezahlung schlecht, alles ist so teuer und Arbeit findet man auch nicht so leicht. Die einzige Lösung ist es, ins Ausland zu gehen. Es ist schade, dass wir junge Leute gehen müssen.“
Lilians Lehrer Nikolai steht daneben und hört zu. Er ist alles andere als froh, dass der Großteil seiner Schüler nicht in Moldawien bleiben wird.
„Alle wollen ein besseres Leben...“, sagt er und fügt hinzu, er hoffe, dass seine Jungs gut ausbildet an besser bezahlte Stellen kommen und dadurch von Arbeitgebern weniger ausgebeutet werden und so vielleicht eher zurückkehren.
Arbeitsmigration stellt Moldawien for Herausforderungen
Wenn Elternteile fehlen
(renovabis - sst)
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