Metropolit Anonij Anfang Mai bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz Metropolit Anonij Anfang Mai bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz  (ANSA)

Russland: Erzbischof Pezzi empfängt orthodoxen Außenamtschef

In der russischen Hauptstadt Moskau hat am Dienstag der katholische Erzbischof Paolo Pezzi einen hohen Vertreter der russischen Orthodoxie empfangen. Metropolit Antonij von Wolokolamsk ist als Leiter der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen des Moskauer Patriarchats „Nummer zwei“ hinter Patriarch Kyrill.

Der Metropolit besucht auf Einladung des katholischen Erzbischofs den Gebäudekomplex der Moskauer Kathedrale. Darüber informierte das Patriarchat in einer Mitteilung, in der es auch hieß, die beiden Seiten hätten „einige aktuelle Themen der Beziehungen zwischen der russisch-orthodoxen Kirche und der römisch-katholischen Kirche diskutiert“. Erzbischof Pezzi sagte der kirchlichen italienischen Nachrichtenagentur SIR, „diese Treffen sind wichtig, um immer die Türen offen zu halten und die Brücken zu stärken, von denen Papst Franziskus immer spricht und die immer dringend gebraucht werden“.

Antonij mehrfach in Rom

Metropolit Antonij war Anfang Mai in Rom gewesen und nahm dabei an der Generalaudienz mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz teil. Am Ende der Audienz begrüßte der Metropolit den Papst, wobei sich ein kurzes Gespräch zwischen den beiden entspann. Papst Franziskus küsste, wie bei solchen Begegnungen üblich, die Panagia, das Medaillon mit der Ikone der Mutter Gottes, das orthodoxe Metropoliten tragen. Tags zuvor führte der russisch-orthodoxe Würdenträger Gespräche mit Erzbischof Claudio Gugerotti, dem Präfekten des Dikasteriums für die Ostkirchen. Anfang Januar nahm Antonij am Trauergottesdienst für Benedikt XVI. im Vatikan teil.

Die Beziehungen zwischen der russisch-orthodoxen und der katholischen Kirche haben seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine gelitten. Patriarch Kyrill I. gab sich als Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu erkennen und rechtfertigte den Krieg als gerecht. Der Heilige Stuhl bemüht sich mit diplomatischen Mitteln, eine friedliche Lösung in dem Konflikt herbeizuführen. 

Papst Franziskus bekundete jüngst auf dem Rückflug von seiner Ungarn-Reise sein Interesse an einem Treffen mit Patriarch Kyrill. Zudem ernannte er den Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, zum Leiter einer Friedensmission zur Beendigung des Kriegs. Zuppi soll Gespräche in Kiew und Moskau führen. Wann er dorthin reisen soll, ist unklar. 

(vatican news – gs)

 

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31. Mai 2023, 14:18