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Eine Kundgebung gegen Homo- und Transphobie in Havanna (Kuba) Eine Kundgebung gegen Homo- und Transphobie in Havanna (Kuba)  (AFP or licensors)

Sri Lanka: Entkriminalisierung der Homosexualität in Sicht?

In Sri Lanka hat das Oberste Gericht den Weg für ein Gesetz zur Entkriminalisierung der Homosexualität freigemacht. Während man im Land auf einen Wandel hofft, besteht die Herkulesaufgabe nun darin, die tatsächliche Verabschiedung des Gesetzes durch das Parlament sicherzustellen.

„Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs ist ein großer Sieg für die Gemeinschaft und ein weiterer Schritt in Richtung Beendigung der Diskriminierung. Das Thema liegt seit über 25 Jahren auf dem Tisch", stellt Rosanna Flamer-Caldera, Gründerin und Geschäftsführerin von "Equal Ground", fest. Die gemeinnützige Organisation setzt sich für die Rechte von Personen ein, deren Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen von zweigeschlechtlichen und heterosexuellen Normen abweichen (LGBTQ).

Zwar muss die vorgeschlagene Gesetzgebung noch von 225 Parlamentariern unterstützt werden, bevor sie zum Gesetz wird. LGBTQ-Aktivisten zeigen sich aber hoffnungsvoll, da „die Tür endlich offen ist".

Parlamentssprecher Mahinda Yapa Abeywardena informierte das Parlament am 9. Mai darüber, dass der Gesetzentwurf nach Auffassung des Obersten Gerichts in seiner Gesamtheit nicht im Widerspruch zur Verfassung des Landes stehe, in dem Homosexualität noch immer per Gesetz bestraft werden kann.

Alle Menschen müssen gleichen Schutz durch das Gesetz haben, unabhängig von ihrer sexuellen Ausrichtung

Der neue Gesetzentwurf, laut dem die sexuelle Ausrichtung einer Person nicht mehr strafbar sein soll, wurde in drei Petitionen angefochten. Die Behauptung, homosexuelle Handlungen stünden nicht im Einklang mit buddhistischen, hinduistischen, christlichen oder islamischen Religionsüberzeugungen, wies das Oberste Gericht als „unbegründet“ zurück. Es stellte vielmehr fest, dass „alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind und Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz haben, unabhängig von ihrer sexuellen Ausrichtung“.

Die Unterstützung der Regierung

Die derzeitige Regierung unter Präsident Ranil Wickremesinghe hat ihre Bereitschaft bekundet, das alte Strafgesetzbuch zu ändern, das noch von der Kolonialzeit geprägt ist. Wie der srilankische Präsident erklärte, werde sich seine Regierung einem Gesetzentwurf nicht widersetzen, der darauf abzielt, einvernehmliche gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen zu entkriminalisieren.

Die Haltung von Papst Franziskus

Franziskus hat sich als erster Papst überhaupt gegen die Kriminalisierung von Homosexualität ausgesprochen. Im Januar dieses Jahres bezeichnete er Gesetze, die Homosexualität kriminalisieren, gegenüber der Agentur "Associated Press" als ungerecht und betonte, dass Homosexualität kein Verbrechen sei.

In vielen Ländern auf der Welt wird Homosexualität noch immer strafrechtlich verfolgt, in manchen droht sogar die Todesstrafe.


(ucanews/vaticannews – skr)
 

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14. Mai 2023, 15:57