Sudan: Schon mehr als 100.000 Flüchtlinge
Unter ihnen seien neben Sudanesen auch solche, die ihrerseits im Sudan als Flüchtlinge lebten, teilte eine Sprecherin in Genf mit. Das UNHCR stelle seine Planungen auf die Annahme, dass mehr als 800.000 Menschen in Nachbarländern Schutz suchten.
Es handele sich um eine Projektion für die finanzielle und operationelle Planung, betonte die Sprecherin. Dabei gehe man von 600.000 sudanesischen Flüchtlingen aus und 200.000 Südsudanesen, die aus dem Sudan in ihr Heimatland zurückkehrten. Im Tschad seien bisher mehr als 21.000 Flüchtlinge registriert worden. In Ägypten seien nach Schätzungen der Regierung 40.000 Sudanesen und 2.300 andere Staatsangehörige angekommen. Aus dem Südsudan, Äthiopien und der Zentralafrikanischen Republik wurden Ankünfte gemeldet.
Sorge über Lage in Darfur
Besorgt äußerte sich das UNHCR über die Lage in Darfur. Die jüngsten Feindseligkeiten könnten schon bestehende Spannungen über Land und Ressourcen anheizen und größere Vertreibungen auslösen.
Am Sonntagabend bereits warnten die UN vor einer fortschreitenden Katastrophe im Sudan. Die humanitäre Situation in dem Land sei „am Tiefpunkt angelangt“, erklärte der UN-Untersekretär für humanitäre Angelegenheiten, Martin Griffiths, auf Twitter.
Im Sudan kämpfen seit 15. April die sudanesischen Streitkräfte und die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) um die Macht. Seit dem Sturz von Diktator Omar al-Baschir 2019 herrschten die beiden Kräfte in einer gemeinsamen Militärregierung.
(kna – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.