Sudan: Vereinzelte Hilfslieferungen

Das Internationale Rote Kreuz teilte auf Twitter mit, dass am Sonntag erstmals wieder Hilfsgüter in Port Sudan ankamen. Das UN-Welternährungsprogramm WFP wollte nach Angaben seiner Direktorin Cindy McCain ab Montag wieder Hilfsgüter liefern. Die Unterstützung war zeitweilig eingestellt worden, nachdem WFP-Mitarbeiter im Sudan getötet worden waren.

Humanitäre Lage am Tiefpunkt

Die UN haben vor einer fortschreitenden Katastrophe im Sudan gewarnt. Die humanitäre Situation in dem Land sei „am Tiefpunkt angelangt“, erklärte der UN-Untersekretär für humanitäre Angelegenheiten, Martin Griffiths, am Sonntagabend auf Twitter.

Auch am Montag kam es in der sudanesischen Hauptstadt Khartum erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den um die Macht konkurrierenden Parteien - trotz einer verlängerten 72-stündigen Waffenruhe. Laut Medienberichten wurden Luftangriffe auf die Hauptstadt geflogen.

Kämpfe seit 15. April

Im Sudan kämpfen seit 15. April die sudanesischen Streitkräfte und die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) um die Macht. Seit dem Sturz von Diktator Omar al-Baschir 2019 herrschten die beiden Kräfte in einer gemeinsamen Militärregierung.

Griffith ist nach eigenen Angaben ab Montag bei einer internationalen Konferenz mit weiteren afrikanischen Staatschefs in Kenias Hauptstadt Nairobi. Dort soll über die Situation im Sudan beraten werden. Die Botschaft an die Konfliktparteien sei eindeutig: „Schützen Sie Zivilisten und zivile Infrastrukturen. Ermöglichen Sie sichere Korridore für Zivilisten, die aus den Konfliktgebieten fliehen wollen. Respektieren Sie humanitäre Kräfte und Hilfen“, betonte der UN-Funktionär.

(kna – pr)