UNICEF/Ukraine: Flüchtlingsmütter leiden unter starkem Stress
Die Umfrage ergab außerdem, dass 53 Prozent seit ihrer Ankunft in Polen darüber nachgedacht haben, psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, oder dies bereits getan haben.
Die Umfrage unter ukrainischen Flüchtlingsmüttern nutzt den WHO „Well-being Index“, einen Fragebogen mit fünf einfachen und nicht-invasiven Fragen zur subjektiven Beurteilung des psychischen Wohlbefindens. Umfrageergebnisse zeigen, dass über 30 Prozent einen hohen und weitere über 30 Prozent einen starken Stress aufwiesen. Die meisten Frauen, die an der Umfrage teilnahmen, gaben an, dass sie sich schwach fühlten und darüber nachgedacht hätten, einen Psychologen aufzusuchen. Zu den Problemen, die zu Stress beitragen, gehören Unsicherheit über die Zukunft, Sorgen um Familie oder Freunde in der Ukraine oder anderswo sowie Traurigkeit aufgrund des Krieges. Hoher Stress hängt auch mit praktischen Sorgen wie Geld, Wohnraum, Arbeit, Sprachproblemen, Zugang zu medizinischer Versorgung und Kinderbetreuung zusammen. Mütter, die ein höheres Maß an Stress zeigten, berichteten auch, dass sie größere Schwierigkeiten hatten, psychiatrische Dienste in Anspruch zu nehmen. Im Allgemeinen sind die Befragten verschiedenen Formen der psychischen Gesundheitsunterstützung gegenüber aufgeschlossen, bevorzugen jedoch eine Unterstützung in ukrainischer Sprache.
Folgen des Krieges
„Die psychosozialen Folgen des Krieges in der Ukraine sind immens, diese Ergebnisse sind keine Überraschung“, sagte Rashed Mustafa Sarwar, Koordinator des UNICEF-Landesbüros für Flüchtlingshilfe in Polen. „Psychische und psychologische Gesundheitsunterstützung ist von entscheidender Bedeutung, um Familien und Kindern dabei zu helfen, die unsichtbaren Wunden des Krieges zu überwinden. Daher stellt sie einen großen Teil unserer Hilfe dar und beeinflusst die gesamte Arbeit, die wir hier in Polen leisten.“
UNICEF hat die Umfrageergebnisse genutzt, um im Rahmen einer landesweiten Kampagne zur Änderung des Sozialverhaltens „The Roof is in Your Hands“ zu informieren, die darauf abzielt, ukrainische Mütter mit Informationen über verfügbare psychologische Unterstützung und Genesungsstrategien zu erreichen. Die Kampagne wird die Öffentlichkeit über digitale Kanäle und in Zusammenarbeit mit den Kommunen erreichen, mit denen UNICEF zusammenarbeitet. „Wir wollen sicherstellen, dass niemand mit psychischen Beschwerden allein gelassen wird. Ich hoffe, dass wir mit dieser Kampagne in ganz Polen die Schwächsten erreichen und sicherstellen, dass jede Person, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen ist, Zugang zu der Hilfe hat, die sie braucht“, sagte Rashed Mustafa.
UNICEF-Programm
Das Programm zur psychischen Gesundheit des UNICEF-Büros für Flüchtlingshilfe in Polen umfasst psychologische Erste Hilfe in den Unterstützungszentren. Diese befinden sich an den verkehrsreichsten Grenzübergängen und Transitpunkten. Weiter gehören psychologische Unterstützungseinsätze und -dienste in den Gemeinden sowie Unterstützung für die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und anderen Eltern in Kindergärten und Schulen.
(vatican news – mg)
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