40 Jahre vermisst - Vatikan übergibt Akten zum Fall Orlandi
Die vatikanische Staatsanwaltschaft teilte mit, es seien „in den vergangenen Monaten alle in den Strukturen des Vatikans und des Heiligen Stuhls verfügbaren Beweise gesammelt und auch Gespräche mit Personen, die damals Verantwortungsträger in einigen Einrichtungen waren", geführt worden. Die Prüfung der Materialien habe, „einige Spuren bestätigt, die eine weitere Untersuchung verdienen". Sämtliche diesbezügliche Dokumentation sei in den vergangenen Wochen an die Staatsanwaltschaft Rom weitergeleitet worden - „damit diese Einsicht nehmen" und in der Richtung, „die sie am meisten für angemessen hält", fortfahren könne.
Der Vatikan wolle zudem seine Ermittlungen in den kommenden Monaten fortsetzen und sei der trauernden Familie nahe, hieß es weiter.
Hintergrund
Die italienische Staatsanwaltschaft hat mehrere Male ermittelt und das Verfahren zuletzt im Oktober 2015 ergebnislos eingestellt. Anfang 2023 nahm der neue Vatikan-Staatsanwalt Alessandro Diddi Ermittlungen auf, im Auftrag von Papst Franziskus. Es sei
der starke Wunsch des Papstes und von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, vorbehaltlos Klarheit zu schaffen, erklärte Diddi dazu in einem Interview.
In Italien wird derzeit ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss auf den Weg gebracht. Im März billigte die Abgeordnetenkammer die Maßnahme, die Entscheidung des Senats steht noch aus.
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