Guatemalas Kirche: Diktatorentochter nicht zu Präsidentin wählen
Rios stehe mit Militärs in Verbindung, die für Menschenrechtsverletzungen stehen, so der Leiter des Zentrums ODHAG. Die Kandidatin habe sich in der Vergangenheit rassistisch geäußert und sei intolerant gegenüber Andersdenkenden. Auch repräsentiere sie die ultrakonservativen, rückschrittlichen Sektoren Guatemalas. Laut Umfragen liegt Rios mit leichtem Vorsprung vorn und könnte es in eine Stichwahl schaffen.
Der Ausschluss einiger Kandidatinnen und Kandidaten von der Wahl sei ein Zeichen für einen schleichenden Verfall der Demokratie, so Rodenas weiter: „Die Regeln werden zugunsten einiger ganz bestimmter Kandidaten abgeändert. Deshalb werden wir als mögliche Gewinner Personen haben, die mit dem organisierten Verbrechen, mit dem Drogenhandel, mit Verpflichtungen gegenüber politischen Sektoren, gegenüber ganz bestimmten Wirtschaftssektoren verbunden sind.“
Der Verfall des demokratischen Systems werde sich fortsetzen, so der Menschenrechtler. Guatemala verwandele sich wie andere Länder Mittelamerikas allmählich in eine Diktatur, in eine Scheindemokratie.
Wahlen am 25. Juni
Am 25. Juni sind die Bürger in Guatemala aufgerufen, eine Nachfolge für Präsident Alejandro Giammattei zu wählen. Dieser darf wegen einer Amtszeitbegrenzung nicht erneut antreten.
Das 1990 gegründete Menschenrechtsbüro des Erzbistums Guatemala-Stadt setzt sich derzeit vor allem im Bereich Friedenskultur sowie zur Verteidigung der Menschenwürde ein. Es arbeitet auch in Gedenken an den 1998 ermordeten Bischof Juan Gerardi Conedera.
(kna cs)
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