Suche

Blick auf eine kolumbianische Kohlemine in Zulia, in der es im Juni 2022 zu einem schweren Unglück gekommen war Blick auf eine kolumbianische Kohlemine in Zulia, in der es im Juni 2022 zu einem schweren Unglück gekommen war  (AFP or licensors)

Kolumbien: Erneut zwei indigene Kinder in Kohleregion verhungert

In der kolumbianischen Kohleregion La Guajira sind binnen weniger Stunden erneut zwei indigene Kinder an den Folgen von Unterernährung gestorben. Wie das lokale Portal „El Heraldo“ (Donnerstagabend online) berichtet, war das jüngste Opfer ein Mädchen von gerade einmal vier Monaten.

Seit Tagen blockiert die indigene Bevölkerung der Wayuu aus Protest gegen uneingelöste sozialpolitische und gesetzgeberische Versprechen der Politik Straßen und Eisenbahnstrecken und verhindert damit teilweise, dass Arbeiter zur Kohlemine „El Cerrejon“ gelangen können; von dort wird auch Kohle nach Deutschland geliefert. Der Sprecher der Organisation Shipia Wayuu, Javier Rojas Uriana, forderte die staatlichen Behörden auf, angesichts der humanitären Krise wegen fehlenden Trinkwassers und Nahrungsmitteln eine nachhaltige Lösung zu finden.

Die Kohlelieferungen aus La Guajira nach Deutschland haben seit dem russischen Überfall und dem anschließenden Embargo gegen russische Kohle wieder deutlich zugenommen. Umweltschützer und indigene Aktivisten werfen dem Betreiber der Mine vor, durch die Bergbautätigkeit für zunehmende Wasserknappheit in der Region verantwortlich zu sein.

(kna - cs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

09. Juni 2023, 13:28