Äthiopien: Caritas besorgt über Unterbrechung der Hilfslieferungen
Das WFP hat am 9. Juni das Aussetzen der Nahrungslieferungen angekündigt. Die Begründung lautete, dass die Hilfsgüter abgezweigt würden und die Bedürftigen oft gar nicht erreichten. Am Tag davor hatte USAID sich ähnlich geäußert.
Bereits im Mai brachen Hilfsorganisationen die Nahrungslieferungen in die äthiopische Region Tigray ab, auch damals aufgrund von „weit verbreiteter und systematischer“ Abzweigung der Nahrung, die für die Hungernden bestimmt war.
In seiner Mitteilung am 3. Juli sagte Dutton: „Menschen sterben vor Hunger. In den letzten Wochen hat der Hunger hunderte Menschen in der Region Tigray umgebracht. Das ist weder menschlich noch moralisch.“
Unschuldige Menschen dürften nicht die Leidtragenden sein, wenn es zum Missbrauch von Spenden komme. Zugleich stimme es aber auch, dass Nahrungsdiebstahl und Korruption in Hilfsnetzwerken nicht toleriert werden dürften und ein System mit stabilen Verantwortlichkeitsmechanismen eingesetzt werden müsse.
Während WFP und USAID erklären, dass die Hilfen wieder aufgenommen würden, sobald die nötigen Maßnahmen vollzogen seien, betonte der Caritas-Vertreter: „Die Menschen können nicht warten. Lebenswichtige Hilfe muss die Bedürftigen jetzt erreichen. Jeder einzelne Tag zählt.“
Bischof Tesfaselassie Medhin von Adigrat nannte das Aussetzen der Hilfslieferungen eine „Todesstrafe“ für Menschen, die täglich darum kämpften, am Leben zu bleiben.
(aciafrica - sk)
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