Indien: Entsetzen über sexuelle Gewalt gegen Christinnen
Auf dem Video ist ein Männer-Mob zu sehen, der zwei Frauen der christlichen Minderheit nackt durch die Straßen treibt. Auch der hindu-nationalistische Premierminister Narendra Modi äußerte sich erstmals seit Ausbruch der Gewalt vor zweieinhalb Monaten zu dem Konflikt in Manipur. „Die Schuldigen werden nicht davonkommen. Was den Töchtern von Manipur widerfahren ist, kann niemals vergeben werden“, sagte Modi am Donnerstag indischen Medien. Das Land sei „beschämt“, so Modi. Die Polizei ermittelt. Offenbar gab es nun bereits erste Festnahmen.
Sexuelle Gewalt gegen Frauen in Konflikten
Laut Polizeiangaben gehören die Frauen der überwiegend christlichen Bevölkerungsgruppe der Kuki an. Mindestens eine von ihnen sei Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden. Der Oberste Richter D. Y. Chandrachud sagte laut Ucanews, es sei zutiefst beunruhigend, dass Frauen in gesellschaftlichen Konflikten mit sexueller Gewalt instrumentalisiert würden. Dies sei gröbste Menschenrechtsverletzung. Das höchste Gericht forderte die Regionalregierung von Manipur auf, es über alle Schritte zu informieren, um die Täter der Justiz zuzuführen.
Seit Anfang Mai kommt es in Manipur zu beispielloser Gewalt zwischen der hinduistischen Bevölkerungsmehrheit der Meitei und der überwiegend christlichen Minderheit der Kuki. Der Konflikt forderte bislang mehr als 150 Todesopfer. Etwa 50.000 Menschen wurden vertrieben und Tausende Häuser niedergebrannt, darunter mehr als 200 Kirchen. Manipur wird von Modis hindu-nationalistischer Indischer Volkspartei (BJP) regiert.
Anstieg von Vorfällen
In Indien mehren sich falsche Anschuldigungen und Gewalttaten gegen die christliche und andere Minderheiten. Auf dem internationalen Parkett hatte Premierminister Narendra Modi jedoch versichert, es gebe keine diesbezüglichen Probleme in seinem Land. Im kommenden Jahr wird in Indien gewählt.
(kap/kna/vatican news - cs)
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