Indien: Christen aus Gefängnis freigelassen
Ein örtliches Gericht hat am 17. Juli laut Berichten von UCAnews Pastor Babu Ram und 10 weitere Inhaftierte Christen gegen Kaution freigelassen. „Wir sind froh, dass unsere Brüder aus dem Gefängnis entlassen wurden", sagte Dinanath Jaiswal, ein Sozialarbeiter, der die Christen in ihrem Rechtsstreit unterstützt hat.
Sie waren am 9. Juli während eines Gottesdienstes verhaftet worden, nachdem sich eine Gruppe hinduistischer Hardliner beschwert hatte. Die Polizei hat daraufhin den Pastor und die Messeteilnehmer verhaftet.
„Dreizehn christliche Frauen wurden ebenfalls von der Polizei in Gewahrsam genommen. Ein örtliches Gericht hat sie jedoch auf Kaution freigelassen", sagte Jaiswal am 18. Juli gegenüber UCA News. Die Polizei klagte sie wegen illegalem Zusammenkommen, Verschwörung und krimineller Einschüchterung an.
Falsche Anschuldigungen sind zur Regel geworden
„Es ist bedauerlich, dass die Polizei immer wieder falsche Anschuldigungen gegen Christen erhebt, die lediglich an Sonntagsgottesdiensten teilnehmen wollen", sagte Jaiswal. Er berichtete, dass das Leben für Christen in Uttar Pradesh sehr schwierig geworden ist. Es ist der bevölkerungsstärkste indische Staat und er wird von der pro-hinduistischen Bharatya Janata Party (BJP) regiert.
Die Regierung des Bundesstaates erließ im Jahr 2020 ein umfassendes Anti-Konversions-Gesetz, und mehrere Christen, darunter auch Pastoren, sitzen seitdem in verschiedenen Gefängnissen. Kirchenführer beschuldigen die Polizei, sich auf die Seite von hinduistischen Hardliner-Gruppen zu stellen und falsche Fälle gegen Christen im Rahmen des Anti-Konversions-Gesetzes zu registrieren.
Laut Gesetz ist die Polizei nur dann verpflichtet, einen Fall von illegaler Konversion zu registrieren, wenn die Beschwerde vom Opfer, einem nahen Verwandten oder einem Vormund kommt.
„Die Polizei hält sich nicht an das Gesetz, so dass die Christen gezwungen sind, Ressourcen zu mobilisieren, um falsche Fälle vor Gericht anzufechten", beklagte er. Uttar Pradesh führt die Liste der indischen Bundesstaaten bei der Verfolgung von Christen an.
Christenverfolgung in Indien
Nach Angaben des in Neu-Delhi ansässigen United Christian Forum (UCF), das die Gewalt gegen Christen im ganzen Land verfolgt, gab es in diesem Bundesstaat in den vergangenen sechs Monaten 155 Vorfälle von Gewalt gegen Christen. Im gleichen Zeitraum wurden laut UCF landesweit 400 Vorfälle von Christenverfolgung registriert. In ihrem Bericht heißt es, dass die Polizei bei den meisten Vorfällen keine Anklage gegen die Täter erhebt.
Christen machen nur 0,18 Prozent der mehr als 20 Millionen Einwohner von Uttar Pradesh aus, die überwiegend Hindus sind.
(ucanews – md)
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