Israel: Präsident hält an Zwei-Staaten-Lösung fest
Herzog, der seit zwei Jahren israelischer Staatschef ist, machte auch deutlich, dass er eine Zwei-Staaten-Lösung für Israelis und Palästinenser favorisiert. Eine solche Lösung des Nahostkonflikts entspräche auch den Anforderungen der internationalen Gemeinschaft und den Wünschen des Vatikans.
Auf die Frage, wie ein palästinensischer Staat sich bilden könnte, ohne wirklich zusammenhängendes Territorium zu haben, versetzte Herzog: „Ich glaube, eine Lösung kann gefunden werden; das Problem betrifft ja nur vier oder fünf Prozent des betroffenen Gebiets“. Er setze auf eine stärkere Zusammenarbeit mit den Palästinensern auch in Alltagsbelangen.
Derzeit hält es der Präsident für „schwierig, den politischen Stillstand des Friedensprozesses aufzubrechen“. Doch über stärkere Zusammenarbeit in Alltagsfragen ließen sich beide Seiten vielleicht günstiger stimmen, und das könne einer Wiederaufnahme des Friedensprozesses zugutekommen.
Eine positive Deutung für die aufgeheizte Debatte in Israel
Zur Polarisierung, die Israel derzeit erlebt, äußert Herzog, das Phänomen erlebten derzeit viele Länder. „Aber ich würde es lieber positiv deuten – als größere Aufmerksamkeit und Teilhabe der verschiedenen Gemeinschaften in unserem Land an der Politik.“
Die Vatikanzeitung führte das Interview mit Herzog, um an den 30. Jahrestag der Vereinbarungen von Oslo zu erinnern. Damals kam ein neuer Nahost-Friedensprozess in Gang. Ein ähnliches Interview führte der „L’Osservatore Romano“ auch schon mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas.
(or – sk)
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