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Rauch steigt am Samstag über Omdurman auf Rauch steigt am Samstag über Omdurman auf  (AFP or licensors)

Sudan: Zivilisten bei Angriff auf Krankenhaus getötet

Bei einem Drohnenangriff auf ein Krankenhaus in der Stadt Omdurman wurden am Samstag mindestens vier Zivilisten getötet und vier verletzt, wie das sudanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Das Ministerium beschuldigte in seiner Mitteilung die Truppen der Rapid Support Forces, den Angriff ausgeführt zu haben.

Am Samstag ist es zu mehreren neuen Zusammenstößen in Omdurman und Bahri gekommen. Die beiden an Khartum angrenzenden Städte bilden im weiteren Sinne gemeinsam mit Khartoum die Hauptstadt des Landes.

Medienberichten zufolge sollen unterdessen sudanesische Vertreter im saudi-arabischen Jeddah eingetroffen sein, um die Gespräche mit den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) wieder aufzunehmen. Das meldet die Agentur Reuters unter Berufung auf sudanesische Regierungskreise.

Hoffnung auf Verhandlungen?

Frühere Gespräche in Dschidda, die von Saudi-Arabien und den Vereinigten Staaten vermittelt worden waren, wurden Anfang Juni von beiden Ländern nach zahlreichen Verletzungen des Waffenstillstands ausgesetzt. Saudi-Arabien und die USA haben die Wiederaufnahme der Gespräche zwischen den Konfliktparteien im Sudan noch nicht bestätigt.

Unabhängig davon begann am Donnerstag ein Vermittlungsversuch Ägyptens, der sowohl von der sudanesischen Armee, die enge Beziehungen zu Ägypten unterhält, als auch von der RSF begrüßt wurde.

Vorwurf von Massentötungen

Ebenfalls am Samstag wiesen die RSF den Vorwurf zurück, Massentötungen nahe der Stadt El-Geneina durchgeführt zu haben. Die Organisation Human Rights Watch hatte in einem Bericht festgestellt, dass arabische Milizen und RSF-Kräfte im Mai an einem einzigen Tag in der westdarfurischen Stadt Misterei Dutzende von Zivilisten getötet hätten.

Der Überfall gehörte zu einer Welle ethnisch motivierter Angriffe, die sich seit dem Ausbruch der Kämpfe in Khartum in Darfur ausgebreitet haben. Die RSF erklärte allerdings, dass die Gewalt in Misterei und in der nahe gelegenen Stadt El Geneina „rein stammesbedingt“ sei und dass sie sich nicht daran beteilige. Die Streitkräfte seien zum Zeitpunkt der Morde am 28. Mai von Misterei nach El-Geneina abgezogen worden.

Das UN-Menschenrechtsbüro hatte jüngst die Existenz eines Massengrabes westlich von El-Geneina festgestellt, in dem Dutzende von Zivilisten verscharrt worden seien.

(reuters - cs)

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16. Juli 2023, 16:00