Frankreich: Frère Alois kündigt seinen Rückzug als Taizé-Prior an
Von Michael Hermann und Jean-Charles Putzolu - Vatikanstadt
Frère Alois steht seit 18 Jahren der Communauté in Taizé vor. Er folgte im Jahr 2005 Frère Roger Schütz, der die Gemeinschaft 1949 gegründet hatte. Schütz wurde im Jahr 2005 von einer psychisch erkrankten Frau erstochen.
Er wolle sein Amt weitergeben, bevor er durch äußere Umstände dazu gezwungen sei, erläuterte der aus Ehnigen am Ries stammende Katholik seine Entscheidung. „Schon vor einigen Jahren wurde dieser Gedanke in mir stärker, dass wir als Communauté doch in eine ganz neue Lebensphase eintreten. Die Welt ändert sich, die Kirche verändert sich ganz stark.“ Es habe einen Generationswechsel gegeben. Immer mehr Brüder träten in die Gemeinschaft ein, die den Gründer Frère Roger Schütz nicht mehr kennengelernt haben, sagt Alois, der als 19jähriger zur Gemeinschaft in Taizé kam. „Und deshalb sagte ich vor zwei Jahren den Brüdern: Um wirklich in eine neue Phase einzutreten, scheint es mir auch gut, dass wir einen neuen Prior haben.“
Den Regeln der Gemeinschaft entsprechend hat Frère Alois mit dem Anglikaner Frère Mathew einen Mitbruder als seinen Nachfolger vorgeschlagen. Der zukünftige Prior ist 58 Jahre alt und stammt aus Großbritannien. Der Gemeinschaft in Taizé gehört er seit dem Jahr 1986 an. In sein Amt eingeführt wird Frère Mathew am 1. Advent.
Das Dorf Taizé im französischen Burgund ist seit Jahrzehnten Treffpunkt für tausende Jugendliche aus aller Welt und damit ein wichtiger Ort der ökumenischen Bewegung. Der Bruderschaft gehören etwa 100 Männer unterschiedlicher christlicher Konfessionen aus 30 Ländern an.
(rv/diverse - mch)
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