Erzbischof von Lemberg: Lasst uns für die Opfer beten
Svitlana Dukhovych und Mario Galgano - Vatikanstadt
Der Bürgermeister der Stadt, Andriy Sadovy, hat zwei Trauertage angeordnet, um des „größten Angriff auf die zivile Infrastruktur in Lemberg seit Beginn des Krieges“ zu gedenken. Mehrere Tote sind zu beklagen und über dreißig Verletzte. Russland hatte in der Nacht auf Donnerstag einen Wohnblock angegriffen und dessen oberste Stockwerke weggesprengt. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, dass die Raketen vom Schwarzen Meer aus, und zwar von Flugzeugträgern und U-Booten, abgefeuert wurden. Es wurde eine Untersuchung eingeleitet, um die Schließung von mindestens einem Dutzend Schutzräumen in der Stadt zu klären. Dasselbe geschah bereits vor einem Monat in der Hauptstadt Kyiv, als drei Menschen, darunter ein neunjähriges Mädchen, bei einem Bombenangriff starben.
Gebete für die Toten und für den Frieden
Die Opfer von Donnerstagnacht waren zwischen 32 und 63 Jahre alt, zwei von ihnen, Anastasia, 32, und Myroslava, 60, waren Mutter und Tochter. Gebete für die Toten und für den Frieden erbittet Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki, der gegenüber Radio Vatikan den Schmerz und die Angst beschreibt, in der seine Mitbürger leben. Zwei der Opfer waren ebenfalls Gläubige seiner Erzdiözese. Die beiden getöteten Frauen seien „sehr engagiert in einer Stiftung“ gewesen, so der Erzbischof. Sie seien als Freiwillige im Einsatz gewesen und hätten vor allem Kindern mit unheilbaren Krankheiten geholfen, sagt der Erzbischof.
In Lemberg, erklärt Mokrzycki weiter, „hören wir oft Sirenen, und viele Menschen verstecken sich in Schutzräumen. Diesmal jedoch konnten die Menschen in diesem Gebäude nicht in den Schutzraum hinuntergehen. Es war Nacht, es war zwei Uhr nachts. Sie schliefen friedlich, und sie verloren ihr Leben. Wir stehen all den Menschen nahe, die während des Krieges ihr Leben für das Land gegeben haben, Soldaten und Zivilisten“. Der Oberhirte weist darauf hin, „dass nach diesen Bombardierungen so viele Menschen an ruhigere Orte fliehen, in Dörfer oder an andere Orte in Europa wie Polen. Sie fliehen aus der Stadt, weil sich alle verstecken und ihre Kinder schützen wollen“.
„Wir bitten alle Menschen guten Willens“, so der Appell des Erzbischofs, „die Christen in der ganzen Welt, für diese Toten und für den Frieden in der Ukraine zu beten“. Was die Maßnahmen der Bischöfe in Lemberg zur Unterstützung der Zivilbevölkerung angeht, so versuchten sie stets, erklärte er weiter, „an den Beerdigungen teilzunehmen, den Familien, die ihre Angehörigen verloren haben, nahe zu sein, materielle, moralische und psychologische Hilfe zu leisten.“ Und fügt an:
„Wir versuchen, in den Herzen der Betroffenen Hoffnung zu wecken, indem wir beten und Gebete sprechen, um Gott nahe zu sein und Frieden zu haben. Unser Leben ist nicht verloren, denn das Ziel unseres Lebens ist das Himmelreich und das ewige Leben.“
UNESCO-Weltkulturerbe
Das Historische Zentrum von Lviv, der Kern der siebtgrößten Stadt der Ukraine, wurde 1998 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Die UNESCO verurteilte den Bombenanschlag auf das historische Gebäude in Lemberg, das sich in der Pufferzone des Weltkulturerbes im historischen Zentrums befindet.
Dieser Angriff war der erste seit Ausbruch des Krieges am 24. Februar 2022 in einem durch die UN-Welterbekonvention geschützten Gebiet. Die UNESCO kritisierte ihn als klaren Verstoß gegen die Konvention sowie gegen das Haager Übereinkommen zum Schutz von Kulturgütern im Krieg aus dem Jahr 1954. Die UNO-Organisation drückte den Familien der Todesopfer ihr aufrichtiges Beileid und den Verletzten sowie der Bevölkerung von Lemberg ihre Unterstützung aus.
(vatican news)
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