Ukraine: Ordensleute halten Kyiver Höhlenkloster besetzt
Geistliche und Gläubige verwehrten Mitarbeitern der Behörden aber den Zutritt, wie örtliche Medien nach Angaben der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) berichteten.
Vor dem Gebäude versammelten sich vor allem Frauen. Sie sangen und beteten dort und erregten so sogar die Aufmerksamkeit eines TV-Senders, der sie live übertrug. Die Museumsverwaltung plant nun juristische Schritte gegen die Kirche. Die Gebäude müssten dem Staat zurückgegeben werden, sagte der Chef der Museumsverwaltung, Maksim Ostapenko.
Das Verhältnis zwischen Kirche und Staat
Offiziell gehört das Kloster dem ukrainischen Staat. Die Regierung hatte den Nutzungsvertrag der Kirche im März für ungültig erklärt. Sie sieht in der UOK pro-russische Kräfte am Werk. So wurde laut Kathpress erst am Montag die Verurteilung eines Novizen zu fünf Jahren Haft bekannt. Er wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Kollaboration mit Russland für schuldig gesprochen.
Dabei stellte sich die Kirchenleitung eigentlich hinter die ukrainische Armee. Sie verurteilte den Angriffskrieg Russlands scharf. Zudem sagte sie sich im Mai vom orthodoxen Moskauer Patriarchat los.
Die Staatsführung der Ukraine unterstützt dennoch eine andere orthodoxe Kirche. Diese heißt Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) und wurde erst 2018 gegründet.
Das Kloster wird weiterhin genutzt
Die Hauptkathedrale und eine weitere Kirche räumte die UOK. Allerdings nutzt sie die anderen Gebäude des Klosters weiterhin. Im Höhlenkloster feiert das Oberhaupt der UOK, Metropolit Onufrij, regelmäßig Gottesdienste. Es ist das wichtigste Heiligtum der Kirche.
Das dem 11. Jahrhundert entstammende Höhlenkloster gilt als Wiege der ostslawischen Orthodoxie und als Wahrzeichen Kyivs. In dem am Fluss Dnipro gelegenen Kloster wohnen rund 200 Ordensleute. Der Staat hatte es der UOK 1988 überlassen.
(kap/kna – md)
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