Zahl der Hungernden weltweit deutlich gestiegen
Die Gründe für den Anstieg der Zahl der Hungernden auf der Welt liegen dem Bericht zufolge in der Pandemie, zahlreichen Klimaschocks, Konflikten und auch dem Krieg in der Ukraine.
Der Bericht wurde von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), dem Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Welternährungsprogramm (WFP) herausgegeben.
Hunger-Null-Ziel rückt in weite Ferne
Er soll darauf aufmerksam machen, dass das Ziel der nachhaltigen Entwicklung, den Hunger bis 2030 zu beenden, ohne einen Kurswechsel unmöglich erreicht werden kann. Man müsse jetzt also die Anstrengungen verdoppeln und die Lebensmittelsysteme umgestalten, schreiben die Leiter der Organisationen im Vorwort.
Afrika ist nach wie vor am stärksten betroffen
Es sei zwar richtig, dass die Zahlen für den Welthunger sich zwischen 2021 und 2022 eingependelt hätten; aber ebenso sicher sei, dass viele Regionen der Welt jetzt mit einem Wiederaufleben der Ernährungskrisen konfrontiert seien. Trotz der Fortschritte bei der Bekämpfung des Hungers in Asien und Lateinamerika scheine der Hunger im Jahr 2022 in Westasien, der Karibik und weiten Teilen des afrikanischen Kontinents weiter zuzunehmen.
Jeder fünfte Mensch in Afrika sei von Hunger betroffen. Damit sei Afrika nach wie vor die am stärksten von Hunger betroffene Region der Welt.
„Es gibt durchaus Grund zur Hoffnung: Einige Regionen sind auf einem guten Weg, bis 2030 einige Ernährungsziele zu erreichen.", so UN-Generalsekretär Antonio Guterres in einer Videobotschaft. Doch es sei dringend notwendig, „eine Widerstandskraft gegen Krisen und Schocks zu entwickeln, die für Lebensmittelunsicherheit sorgen, von Konflikten bis zu Klimakrisen“, so Guterres.
Auch gesunde Nahrung ist wichtig
Dabei geht es im UN-Bericht nicht nur um den konstanten Zugang zu Nahrung, sondern auch um den Zugang zu gesunder Nahrung. Die diesbezüglichen Zahlen haben sich seit 2019 ebenfalls verschlechtert. Außerdem leiden Millionen von Kindern unter fünf Jahren an Unterernährung.
Lediglich beim Stillen wurden Fortschritte verzeichnet. Die Prozentzahl der Kinder bis sechs Monate, die gestillt werden, sei mit 48 Prozent dem Ziel für 2025 schon sehr nahe, heißt es im Bericht.
Urbanisierung als neue Dimension
Eingehend untersucht das Dokument auch den Urbanisierungstrend. Dieser wirkt sich auf die Qualität und Art der Lebensmittel aus. Da immer mehr Menschen in Städten leben, werde die Politik dies bei Ihren Entscheidungen zum Thema Ernährung berücksichtigen müssen. Hierbei sei eine besondere Gesamtperspektive auf Stadt und Land erforderlich.
Die Erhebungen zur Urbanisierung wurden zum ersten Mal systematisch für elf Länder durchgeführt. Die Daten zeigen einen Zuwachs des Konsums von stark verarbeiteten Lebensmitteln in einigen Ländern.
(pm – md)
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