Zypern: 17-jähriger Kapitän von Flüchtlingsboot verhaftet
Zudem wurde bekanntgegeben, dass ein 17-Jähriger das kleine Boot steuerte, in dem die 23 Menschen saßen. Auf dem Boot waren auch Frauen und Kinder. Der Jugendliche wurde verhaftet und wird nächste Woche vor Gericht gestellt.
Zwei Tage zuvor wurde ebenfalls ein Boot an dieser Stelle gesichtet und in einen Hafen in Zypern geleitet. Die Passagiere waren in Syrien in das Boot gestiegen und hatten tausende Dollar für ihren Platz bezahlt.
Letzte Woche wurde ein Boot vor der Küste von Paphos abgefangen, auf dem sich 49 Menschen befanden. Ihr Boot war Berichten zufolge von Libanon aus gestartet und sollte nach Italien fahren.
Zypern ist überfordert
Zypern hat starke Probleme, die hohen Flüchtlingszahlen aufzunehmen. Die Insel liegt direkt an der Schlepperroute durch das Mittelmeer.
Angesichts der unaufhörlichen Ankünfte machen die Asylsuchenden nach Angaben der Regierung in Nikosia inzwischen fünf Prozent der Inselbevölkerung aus.
Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) sind in diesem Jahr bisher 72.778 Flüchtlinge aus dem Süden in Europa angekommen, davon 71.136 auf dem Seeweg.
In den letzten Jahren ist das Problem der klapprigen, seeuntüchtigen Boote voller Migranten zu einem ernsten Problem für die Regierungen in der gesamten Region geworden.
Papst war im Dezember 2021 auf Zypern
Papst Franziskus hatte Zypern im Dezember 2021 im Rahmen einer mehrtägigen Mittelmeerreise nach Zypern und Griechenland (2.-6.12.2021) besucht. Im Mittelpunkt der Reise standen die Flüchtlingsfrage und die vatikanisch-orthodoxen Beziehungen. Mit Blick auf den Zypernkonflikt und die geteilte Insel rief der Papst in Nicosia zu einem Friedensdialog und zu Versöhnung auf.
Zugleich warb der Papst bei seiner Reise im Dezember 2021 von Zypern aus für eine geschwisterliche Kultur der Aufnahme von Flüchtlingen innerhalb der Europäischen Union. Auf die Mittelmeerinsel reisen zahlreiche Flüchtlinge über die Türkei in der Hoffnung ein, in der Staatengemeinschaft einen Asylantrag stellen zu können, und stranden in überfüllten Flüchtlingslagern.
(vaticannews – md)
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