Armenische Bischöfe: „Aserbaidschan betreibt Terror“
Darin warfen sie am Donnerstag Aserbaidschan die Absicht des Völkermordes bzw. der ethnischen Säuberung Berg-Karabachs von allen Armeniern vor und die Methode des Terrors, um dieses Ziel zu erreichen. Die armenisch-apostolischen Bischöfe zeigten sich zugleich sehr besorgt über die jüngsten politischen Zugeständnisse Armeniens an Aserbaidschan.
Blockade seit Ende 2022, fatale Folgen
2020 hatte Aserbaidschan mit überlegenen Waffen aus der Türkei namhafte Teile der zwischen Armenien und Aserbaidschan umstrittenen Region Berg-Karabach erobert. Seit Dezember 2022 blockiert Aserbaidschan diese einzige Straßenverbindung (Latschin-Korridor) zwischen Armenien und Berg-Karabach, seit Mitte Juni 2023 sind überhaupt keine Hilfslieferungen mehr durchgelassen worden. In Berg-Karabach harren noch rund 120.000 Menschen aus, darunter rund 30.000 Kinder. Lebensmittel, Medikamente, Treibstoff und weitere humanitäre Güter sind so gut wie aufgebraucht. Es gibt kaum noch Strom. Seit Monaten schon ist die Strom- und Gasversorgung aus Armenien unterbrochen.
Kritik der Bischöfe
Die anhaltende vollständige Blockade bezeichneten die armenischen orthodoxen Bischöfe in ihrer Erklärung vom Freitag als klassischen „Völkermord“. Menschen würden wegen der Blockade sterben. Die Situation vor allem für die Kinder, Schwangeren, alten und kranken Menschen sei dramatisch. „Terroristische Aktionen“ Aserbaidschans würden die Bevölkerung zudem ständig in Angst versetzen, ein Gefühl der Unsicherheit und Hoffnungslosigkeit auslösen, so die Bischöfe. Sie appellierten an die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten des UN-Sicherheitsrats, wirksame Maßnahmen zu ergreifen und die aserbaidschanischen Behörden aufzufordern, die Entscheidungen des Internationalen Gerichtshofs zu respektieren und den Weg der Problemlösung durch rohe Gewalt und „völkermörderische Aktionen“ aufzugeben.
(kap – pr)
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