Indien: Kirche angegriffen

„Wir wussten erst, wer kam und was passierte, als wir um 17.30 Uhr in der Kirche ankamen“, sagte Pater Peter Almeida gegenüber UCA News. Die Schändung wurde vom örtlichen Prälaten schnell verurteilt. „Der Vorfall der Schändung und des Vandalismus von Statuen und religiösen Gegenständen muss verurteilt werden, und ich verurteile ihn“, sagte Erzbischof Felix Machado von Vasai in einer Erklärung am nächsten Tag.

„Dieser Vorfall hat die religiösen Gefühle der Katholiken und der Diözese Vasai verletzt und kann unseren brüderlichen Beziehungen zwischen den Bürgern unseres Landes schaden“, fügte der Erzbischof hinzu.

Katholische Laienführer sagten, es handele sich um einen „systematischen und geplanten Angriff“. „Die Polizei muss die Täter verhaften“, sagte Godfrey Pimenta von der Watchdog-Foundation gegenüber UCA News.

Der heilige Gonsalo Garcia

Der heilige Gonsalo Garcia, ein Laienbruder der Franziskaner aus Vasai, ist der erste indische Heilige der katholischen Kirche. Im Jahr 1509 kamen die Portugiesen nach Vasai und bauten 1535 in der Vasai-Festung ihre erste Kirche in der Region. Der in Vasai geborene heilige Garcia begleitete die Franziskanermissionare nach Japan, als Vasai (damals Bassein genannt) Teil der portugiesischen Kolonialsiedlungen war in Indien. Er und 26 weitere wurden fälschlicherweise der Volksverhetzung beschuldigt und 1597 in Nagasaki in Japan gekreuzigt. Er wurde 1862 zum Heiligen erklärt. Der heilige Garcia ist der Hauptpatron der Vasai-Diözese und der zweite Patron der Erzdiözese Bombay (Mumbai).

Symbol der Einheit

Die „Bombay East Indian Association“, eine katholische Organisation, verurteilte in einer Erklärung den Angriff auf die Kirche. „Der heilige Gonsalo Garcia ist nicht nur eine verehrte Persönlichkeit im christlichen Glauben, sondern auch ein Symbol der Einheit zwischen verschiedenen Kulturen und religiösen Überzeugungen“, heißt es in einer Erklärung des Vereins. „Der Heilige ist für die örtliche Gemeinschaft und darüber hinaus von enormer Bedeutung“, heißt es weiter. „Wir müssen sicherstellen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“, teilte der Verband mit.

Ranjit Andhale, leitender Inspektor der Polizeiwache Manickpur, wo die Beschwerde von Pater Almeida eingereicht wurde, teilte den Medien mit, dass die Polizei Ermittlungen durchführe. „Das Fehlen von Videoüberwachung erweist sich als Hürde“, sagte er. Die Kirche hat inzwischen beschlossen, nach dem Vorfall Überwachungskameras zu installieren.

Bereits am 6. August wurde in Vasai ein protestantischer Pfarrer angegriffen, nachdem etwa 15 Menschen einen Gottesdienst gestört hatten. Der Pfarrer erholt sich noch immer in einem Krankenhaus.

(ucan – mg)