Spannungen und Leid in Manipur Spannungen und Leid in Manipur  (AFP or licensors)

Indien: Tote bei neuer Gewalt in Manipur

Fünf Tote bei einer erneuten Gewalteskalation im indischen Manipur: Am frühen Samstagmorgen sind drei Menschen der Mehrheitsethnie der hinduistischen Meitei und zwei der christlichen Kuki-Minderheit getötet worden.

Laut Polizeiangaben wurden die drei Meitei mutmaßlich im Schlaf erschossen und dann mit Schwertern verstümmelt, wie indische Medien berichten. Der Vorfall habe in der Gegend an der Grenze zwischen dem von Meitei dominierten Distrikt Bishnupur und dem von Kuki dominierten Distrikt Churachandpur erneut zu Spannungen geführt.

Bei der neuerlicher Gewaltaktion könnte es sich um einen Racheakt handeln. Vor wenigen Tagen hatten die Kuki angekündigt, in Torbung 35 Angehörige ihres Stammes beerdigen zu wollen, die in dem Konflikt ermordet worden waren. Dies wurde per Gerichtsbeschluss untersagt; die Spannungen eskalierten weiter.

Torbung liegt im Grenzbereich des von den Kuki dominierten Bezirks Churachandpur und des von Meitei dominierten Bezirks Bishnupur. Torbung war auch der Ort, an dem Anfang Mai erstmals Gewalt ausbrach und sich von dort auf andere Teile Manipurs ausweitete.

Bereits mehr als 150 Tote

Die Gewalt zwischen Meitei und Kuki hat seither bereits mehr als 150 Menschen das Leben gekostet und schätzungsweise 60.000 vertrieben. Tausende Häuser wurden verwüstet oder niedergebrannt, darunter mehr als 200 Kirchen. Die Kuki sind mehrheitlich protestantische Christen; rund 130.000 Kuki gehören der römisch-katholischen Kirche an. Auslöser der Gewalt war ein Protest der Kuki gegen die Gewährung des Rechtsstatus „Gelisteter Stamm“ für die hinduistischen Meitei. Durch diesen Status kämen die Meitei in den Genuss von Privilegien in den Bereichen Bildung, Beschäftigung und politische Vertretung.


(kap – pr)
 

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05. August 2023, 15:08