Südsudan: Helfer in Gefahr
Seit Beginn diesen Jahres sind bereits 62 Menschen während Hilfseinsätzen ums Leben gekommen: 22 davon im Südsudan, 19 im Sudan, vier in Somalia und drei in der Ukraine. Die Bevölkerung aller vier Länder leidet unter Konflikten, Hunger, wirtschaftlicher Instabilität und der Klimakrise. 60 Millionen Menschen sind dort auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Im Jahr 2022 gab es von Januar bis August 44 Todesopfer unter den Hilfskräften. Die Opfer der tödlichen Angriffe und Entführungen sind vor allem einheimische Hilfskräfte.
„Dieser Anstieg ist ein alarmierender Trend. In den meisten Fällen wurden diese Frauen und Männer absichtlich angegriffen, während sie damit beschäftigt waren, das Leben anderer zu retten. Das ist ein grober Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht und zeigt, dass die Bedürfnisse von Millionen gefährdeter Menschen ignoriert werden, für die die Bereitstellung von Hilfe den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen kann. Wenn jedoch unser Personal gezielt angegriffen wird, müssen wir unsere Maßnahmen unterbrechen“, erklärt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland. Bei 363,3 Millionen Notleidenden weltweit sollten Hilfsorganisationen nicht zwischen lebensrettender Hilfe und der Sicherheit ihrer Mitarbeitenden wählen müssen, so Zentel.
Friedensbemühungen in einer kritischen Situation
CARE-Länderdirektor im Südsudan Abel Whande beschreibt, dass das Land weiterhin von Konflikten geplagt ist. Die Klimakrise verschärfe die Situation; Millionen Menschen hungerten, darunter auch viele Kinder. Ein Großteil der getöteten Hilfskräfte im Südsudan kam während des Konflikts ums Leben, der Mitte April eskaliert ist und weiter andauert.
Am 19. August wird der Welttag der humanitären Hilfe begangen. Das Datum erinnert an den Selbstmordanschlag auf das UNO-Hauptquartier in Bagdad im Jahr 2003, bei dem 22 Menschen getötet und 150 verletzt wurden.
Kardinal Parolin im Südsudan
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin besucht aktuell den Südsudan. Dabei will er den Frieden in dem konfliktbeherrschten Land fördern. Er traf unter anderem Präsident Salva Kiir und hielt eine Messe eine Messe für den Frieden in Rumbek.
(pm/vaticannews – md)
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