Tschad: Flüchtlingswelle aus dem Sudan
Das Vikariat Mongo im Tschad ruft in einem Appell dazu auf, Tausenden von Flüchtlingen aus dem Sudan zu helfen.
„Auch wenn in Europa nicht viel darüber gesprochen wird, findet im Sudan seit dem 15. April 2023 ein dramatischer bewaffneter Kampf zwischen rivalisierenden Fraktionen statt, die von zwei Generälen angeführt werden, welche seit Jahren um die Macht ringen. Dieser Bruderkrieg treibt die Bevölkerung im ganzen Land zur Flucht in die Nachbarländer, insbesondere in den Tschad“, hieß es in dem Appell, unterschrieben von Pater Fabio Mussi, dem Koordinator des Projekts.
Die Zahlen wachsen weiter
Jüngsten Statistiken zufolge sind mehr als 3 Millionen Menschen auf der Flucht, von denen fast eine Million in den Nachbarländern gelandet ist - Ländern, die selbst von humanitären Krisen und einer hohen Zahl von Vertriebenen betroffen sind. Das Land mit den meisten Zugängen ist zweifellos der Tschad, wo die Zahl der verzweifelten Sudanesen auf etwa 310.000 gestiegen ist.
„Es darf auch nicht vergessen werden, dass die derzeitige Welle von Vertriebenen aus dem Sudan zu den mehr als 400.000 sudanesischen Flüchtlingen hinzukommt, die seit 2003 aufgrund früherer Konflikte, etwa in Darfur, im Osten des Tschad leben", sagte Sabrina Atturo, internationale Mitarbeiterin der Jesuiten-NGO MAGIS, der Agentur Fides.
Das World Food Programme (WFP) leistet Nahrungsmittelhilfe für 22.000 Menschen an den vier Standorten Adré, Ben Wadienne, Toumtouma und Tchoukia in der Provinz Ouaddaï'. Neben den transnationalen Organisationen sind auch kleinere Organisationen verschiedener Art tätig. Doch trotz der starken Koordinierung bei der Bewältigung der Krise gibt es nach wie vor große Schwierigkeiten beim Leisten der Hilfe.
Erschwerte Bedingungen
Das größte Problem ist die Schwierigkeit des Transports auf der Straße wegen der bevorstehenden Regenzeit, die auch zu schlechten gesundheitlichen Bedingungen für die Bevölkerung führt. Gleichzeitig schnellen die Preise für Lebensmittel in die Höhe.
Herausforderungen gibt es viele: Sei es durch fehlende Infrastrukturen, politische Unsicherheit und strukturelle Schwächen im Gesundheits- und Bildungswesen oder schwierigen klimatischen Verhältnissen, die zu einem Fortschreiten der Wüstenbildung führen.
(fides – md)
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