Ukraine: Selenskyj betet am Nationalfeiertag mit Religionsvertretern
Selenskyj und seine Frau kamen am Unabhängigkeitstag (Donnerstag) in der Sophienkathedrale in Kiew mit den Oberhäuptern der eigenständigen orthodoxen Kirche der Ukraine und der griechisch-katholischen Kirche sowie weiteren Religionsvertretern zusammen. Der Präsident dankte den Geistlichen für ihre Gebete und sagte nach Angaben seiner Website: „Ich wünsche uns allen den Sieg.“ Selenskyj selbst ist Jude.
Das Staatsoberhaupt nimmt traditionell am Unabhängigkeitstag am interreligiösen „Gebet für die Ukraine“ in der Sophienkathedrale teil. Anders als im Vorjahr fehlte diesmal das Oberhaupt der ukrainisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Onufri. Er feierte stattdessen im berühmten Höhlenkloster in Kiew einen Gottesdienst und betete dabei für das Land, das ukrainische Volk, die Regierung und die Armee. Zudem gedachte er der Soldaten, die ihr Leben für die Verteidigung der Ukraine gegeben hätten. Die Regierung wirft Dutzenden Geistlichen dieser Kirche vor, Russland im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen, und will ihr das Höhlenkloster ganz wegnehmen. Dagegen wehrt sich die Kirche.
Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk von der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche dankte Gott bei der gemeinsamen Andacht in der Sophienkathedrale dafür, dass er der Ukraine Freiheit, Unabhängigkeit und einen eigenen Staat geschenkt habe. Er bat um Hilfe für die ukrainischen Soldaten: „Mache unsere Soldaten zu Soldaten des Friedens, des Lebens und der Freiheit!“ Die römisch-katholische Kirche war durch Kiews Bischof Witalij Krywyzkyj vertreten, ebenso weitere christliche Konfessionen und Repräsentanten des Islam und des Judentums.
Am 24. August 1991 hatte das Parlament in Kiew für die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion gestimmt und die Gründung eines unabhängigen Staates verkündet. Seit 1992 ist der Tag der Nationalfeiertag. Die aus dem 11. Jahrhundert stammende Sophienkathedrale ist der bedeutendste Sakralbau Kiews. Das Gotteshaus im Stadtzentrum untersteht keiner Kirche, sondern ist staatliches Museum. Die UNESCO nahm es 1990 gemeinsam mit dem Höhlenkloster am Ufer des Flusses Dnipro in ihre Welterbe-Liste auf.
(kna - cs)
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