Benin: Schwerer Brand in illegalem Treibstofflager nahe Kirche
Das Feuer zerstörte auch mehrere geparkte Fahrzeuge, griff aber wohl nicht auf die Kirche über. Die Feuerwehr brauchte laut Fides gut zehn Stunden, um die Flammen zu löschen. Der Brand wurde „wahrscheinlich beim Entladen von Benzin ausgelöst", sagte der Staatsanwalt Adam-Bongle Abdoubaki laut mehreren Nachrichtenagenturen. Es sei ein Krisenstab eingerichtet worden, um die Familien der Opfer auf dem Laufenden zu halten, Informationen zur Ermittlung der Brandursache zu sammeln und die strafrechtliche Verantwortung zu bestimmen. Unter den Toten war demnach auch ein Kind, während mehr als ein Dutzend Menschen verletzt wurde. Fides berichtet von zwei toten Kindern.
In einem Telegramm, das von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnet ist, zeigt Papst Franziskus seine Bestürzung über das Unglück. Er bete für die Opfer und ihre Familien; Maria möge ihnen Kraft und Trost geben.
Illegaler Treibstoffhandel schon lange Problem
Der Schmuggel von Treibstoff aus dem benachbarten Nigeria nährt in Benin eine Schattenwirtschaft, die die dortige Regierung eindämmen will. Jahrzehntelang wurden die Treibstoffpreise durch Subventionen der nigerianischen Regierung künstlich niedrig gehalten. Der in Nigeria zu einem subventionierten Preis gekaufte Treibstoff wird dann illegal in die Nachbarländer geschmuggelt, insbesondere nach Benin, um auf dem Schwarzmarkt weiterverkauft zu werden.
Das vom neuen nigerianischen Präsidenten Bola Ahmed Tinubu verordnete Ende der staatlichen Subventionen führte zu einem sofortigen Anstieg der Preise an den Zapfsäulen in Nigeria und folglich auch zu einem Preisanstieg des auf dem Schwarzmarkt in Benin und anderen Nachbarstaaten verkauften Kraftstoffs.
Regierung von Benin will Legalisierung
Seit einigen Monaten führt die Regierung von Benin ein Programm zur Umschulung von Personen durch, die im illegalen Treibstoffhandel beschäftigt sind. In mehreren Fällen werden illegale Verkaufsstellen in reguläre Tankstellen umgewandelt, die den Sicherheitsnormen entsprechen. Insgesamt wurden laut Fides im ganzen Land rund 54.000 solcher illegalen Verkaufsstellen identifiziert, und die Regierung beabsichtigt, durch ihr Programm die am Benzinschmuggel Beteiligten in den regulären Wirtschaftskreislauf zu integrieren.
(fides/agenturen - sst)
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