Indien: 17 Christen inhaftiert
„Die gegen sie erhobenen Anschuldigungen entbehren jeglicher Grundlage“, sagte Minakshi Singh, die Generalsekretärin von Unity in Compassion, einer Wohltätigkeitsorganisation mit Sitz in der Hauptstadt Neu-Delhi. Sie fügte hinzu, dass das Vorgehen der Polizei einen klaren Verstoß gegen das Recht auf freie Religionsausübung darstelle.
Vor den Verhaftungen hatte sich ein Dorfbewohner darüber beschwert, dass er zu einem Gottesdienst eingeladen worden sei, bei dem angeblich aggressiv versucht wurde, ihn zum Christentum zu bekehren. Er behauptete, der „Verlockung" widerstanden zu haben. Laut Singh handelt es sich bei dieser Anschuldigung um eine Lüge.
Hintergrund
Das Anti-Konversionsgesetz wurde 2017 von der hindunationalistischen Partei des Präsidenten Narendra Modi in Uttar Pradesh eingeführt. Dieses Gesetz schreibt vor, dass die Bezirksbehörden 30 Tage im Voraus über eine geplante Konversion informiert werden müssen. Der Kandidat muss außerdem nachweisen, dass er nicht gezwungen oder „verlockt“ wurde, seinen Glauben zu wechseln. Verstöße gegen dieses Gesetz können mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren und einer Geldstrafe geahndet werden. Christliche Kirchen kritisieren, dass dieses Gesetz lediglich dazu diene, rechtsgerichteten Hindu-Aktivisten die Möglichkeit zu geben, Christen leichter ins Visier zu nehmen. Obwohl Christen in dem mehrheitlich hinduistischen Bundesstaat Uttar Pradesh nur 0,18 Prozent der Bevölkerung ausmachen, ist der Bundesstaat dafür bekannt, dieses Gesetz häufig anzuwenden.
(ucanews – jo)
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