Polen: Demokratie erfordert „ein bestimmtes geistiges Klima“
Mario Galgano - Vatikanstadt
Die Dreizehnte Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB), die vom 13. bis 19. September 2023 in Krakau stattfindet, hat den großen Wert der Zusammenarbeit von Christen hervorgehoben.
Alastair Dutton, Generalsekretär von Caritas Internationalis, überbrachte der Versammlung herzliche Grüße und versicherte die Gebete des gesamten Bundes der humanitären Organisation der katholischen Kirche und seiner 162 nationalen Caritas-Mitglieder, die in mehr als 200 Gebieten tätig sind.
Dutton brachte auch zum Ausdruck, wie wichtig es ihm sei, persönlich an der LWB-Vollversammlung teilzunehmen, „um die Bedeutung unserer ökumenischen Beziehungen im Dienst an den Ärmsten und Ausgegrenzten zu unterstreichen“ und „unser Streben nach einer gerechten Welt, in der alle Menschen die Liebe Gottes in den praktischen Realitäten ihres täglichen Lebens erfahren und kennenlernen“.
Gemeinsam für eine bessere Welt
Er erinnerte daran, dass es den einen Leib Christi gibt, und sagte: „Als Christen manifestieren wir gemeinsam die Liebe Christi in der heutigen Welt. Wir sind seine Augen, seine Ohren und seine Hände. Gemeinsam sind wir das Volk Gottes, das das Reich Gottes baut.“
In Anbetracht der großen Ungleichheit, der zunehmenden Konflikte und Kriege und des Klimanotstands sowie anderer „kolossaler Herausforderungen“, so Dutton, dürften wir nicht verzagen, sondern müssten als „Menschen des Glaubens eine unauslöschliche Hoffnung finden, dass eine bessere Welt möglich ist.“
„Und indem wir zusammenarbeiten, können wir effektiver dazu beitragen, diese Welt besser zu machen“, fügte er an.
Respektvolles Zuhören
Der Präsident des Lutherischen Weltbundes, Panti Filibus Musa, forderte die Delegierten bei der Eröffnung der Vollversammlung auf, auf ihrem gemeinsamen Weg an Einheit und Hoffnung festzuhalten.
Musa, der Erzbischof der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria ist, räumte ein, dass die Kirchen in dieser Welt, die „voll von unterschiedlichen Stimmen und der Gefahr der Spaltung“ sei, weiterhin „respektvolles Zuhören“ praktizieren müssten, um „inmitten von Komplexität, Ungewissheit und wechselnden Ideologien Leuchttürme der Hoffnung“ zu bleiben.
Notwendigkeit einer größeren Ökumene
Hauptredner Tomáš Halík drängte die Teilnehmer zu einer größeren Ökumene: „Die Ökumene des 21. Jahrhunderts, so fuhr er fort, muss viel weiter gehen als die Ökumene des vergangenen Jahrhunderts.“
Das heutige Christentum, so der in Tschechien geborene katholische Theologe, müsse „die bestehenden mentalen und institutionellen, konfessionellen, kulturellen und sozialen Grenzen überschreiten, um seine universelle Mission zu erfüllen“.
Zeugen der Auferstehung
Christen müssten „Zeugen der fortwährenden Auferstehung des Spenders der Hoffnung“ sein, indem sie sich für eine geistige Erneuerung einsetzen, die über nationale, religiöse, soziale oder kulturelle Grenzen hinausgeht.
Er warnte auch vor Korruption und rief zu einem hohen moralischen Ansehen auf.
Halík sagte, dass die Kirchen in den Ländern Mittel- und Osteuropas, die „die dunkle Nacht der kommunistischen Verfolgung“ durchlitten haben, eine wichtige Rolle im Versöhnungsprozess zu spielen haben.
„Demokratie kann nicht allein durch veränderte politische und wirtschaftliche Bedingungen geschaffen und aufrechterhalten werden“, sondern erfordert ein bestimmtes moralisches und geistiges Klima“, sagte er.
(vatican news)
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