Aufnahme des damaligen Papstes Benedikt XVI. Aufnahme des damaligen Papstes Benedikt XVI.  

Ratzinger-Schülerkreis tagte in Rom

Am Samstag hat sich der Alte und Neue Schülerkreis Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. in Rom getroffen. Es war das erste Treffen dieser Art nach dem Tod des verstorbenen emeritierten deutschen Papstes. Wir haben mit dem Vorstandsvorsitzenden des Neuen Schülerkreises, Prof. Dr. Christoph Ohly, gesprochen.

Jonas Over – Vatikanstadt

„Mitarbeiter der Wahrheit sein – Das reiche Erbe von Benedikt XVI. in die Zukunft tragen“, dies war das Motto des Symposiums. „Uns war es wichtig, nach dem Tod von Papst Benedikt am Silvestertag des letzten Jahres, in diesem Jahr tatsächlich nicht ein spezielles Thema aufzunehmen, so wie wir das in den vergangenen Jahren gemacht haben, sondern den Moment zu nutzen, um noch mal sich in möglichst systematischer Weise seinem Werk zu stellen, so dass man vielleicht auch ein Bild bekommt, was und wie der Theologe Joseph Ratzinger gedacht hat“, sagte uns Prof. Ohly. Es sei ein besonderes Symposium gewesen, eben weil der Lehrmeister nun das irdische Leben verlassen hat, führte Ohly weiter aus. Ziel sei es gewesen, das theologische Wirken und Denken des emeritierten Papstes auf den Punkt zu bringen. Das sei sehr gut gelungen, fasst der Kölner Professor zufrieden zusammen.

Weitere Treffen in Rom geplant

Das Symposium begann mit einem Vortrag von Kardinal Kurt Koch. Dieser wurde von Papst Benedikt als Kardinalprotektor des neuen Schülerkreises eingesetzt. Er skizzierte die Grundzüge des theologischen Denkens von Papst Benedikt XVI. Danach folgten vier Kurzvorträge, die Ratzingers vier theologische Schlagrichtungen Wahrheit, Schönheit, Gemeinschaft und Ausstrahlung des Glaubens vorstellen und einordnen sollten. Den Abschluss bildete ein Interview mit dem ehemaligen Privatsekretärs von Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein.

Tatsächlich war ursprünglich geplant, die Symposien des Schülerkreises mit den Tod Benedikt XVI. nicht mehr in Rom stattfinden zu lassen. Man entschied sich jedoch anders. „Wir wollen diese Tradition eigentlich fortsetzen, weil Rom für alle Beteiligten immer eine Reise wert ist. Und natürlich hat Joseph Ratzinger und Papst Benedikt den größten Teil seines Lebens und seines Wirkens auch hier verbracht. Sein Grab ist im Petersdom“, erklärte uns Professor Ohly. Es würden also auch in Zukunft die Symposien in der ewigen Stadt stattfinden.

Hintergrund

Der ursprüngliche Schülerkreis Joseph Ratzinger / Papst Benedikt XVI. setzte sich aus ehemaligen Doktoranden und Habilitanden Joseph Ratzingers zusammen. Das erste Treffen fand im Kontext der Weihe von Ratzinger als Erzbischof von München statt. Seit der Wahl Ratzingers zum Papst fanden die Treffen jährlich in Rom statt. Die Themen der Treffen wurden ursprünglich Benedikt XVI. immer vorgelegt. Im Jahr 2008 stießen auch jüngere Theologen, die nicht Schüler Ratzingers waren, zu den Treffen hinzu. Daraus entstand der sogenannte Neue Schülerkreis.

Zur Person

Prof. Dr. Christoph Ohly ist ein deutscher Kirchenrechtler und Rektor der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT). Ohly war an der Gründung des Neuen Schülerkreises Joseph Ratzingers/Benedikt XVI. beteiligt und ist seit 2017 Vorstandsvorsitzender.

Hören Sie hier das ganze Interview mit Prof. Dr. Ohly; die Fragen stellte Jonas Over, Radio Vatikan.

(vatican news - jo)

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24. September 2023, 15:07