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Eine chilenische und eine Mapuche-Flagge bei einer Demonstration gegen Präsident Boric Eine chilenische und eine Mapuche-Flagge bei einer Demonstration gegen Präsident Boric  (AFP or licensors)

Chiles Präsident verurteilt erneuten Brandanschlag auf Kirche

Chiles linksgerichteter Präsident Gabriel Boric hat einen erneuten Brandanschlag auf eine Kirche scharf kritisiert. Nichts rechtfertige, eine Kirche oder eine Schule niederzubrennen.

Boric äußerte sich laut lokalen Medienberichten bei einem Besuch nahe des Tatorts in Contulmo in der Provinz Arauco im Süden des Landes. Leute, die so etwas tun, müssten vom Rechtsstaat zur Verantwortung gezogen werden, so der Präsident Chiles.

Boric forderte zugleich, den andauernden Konflikt auch aus der Perspektive der chilenischen Geschichte zu betrachten. Seine Rolle als Präsident bestehe darin, alle Wege zu Frieden und Verständigung zu suchen. Hinter dem Brandschlag vermutet die chilenische Öffentlichkeit die radikale Mapuche-Organisation „Weichan Auka Mapu (WAM)".

Hintergrund

Chile erlebt seit Jahren teils gewaltsame Proteste der indigenen Mapuche, die sich gegen eine strukturelle Benachteiligung wehren und Autonomie fordern. Zu Brandanschlägen auf Kirchen kommt es, weil die Extremisten die Kirche als Verbündete der weißen Machthaber ansehen.

Die katholische Kirche, in früheren Jahrhunderten vor allem Begleiterin der spanischen und chilenischen Staatsmacht, hat sich im Land- und Menschenrechtskonflikt deutlich auf die Seite der bedrängten Mapuche gestellt. Sie fördert unter anderem Bildung und Unterricht in der indigenen Sprache Mapudungun.

Die Mapuche sind mit einer Bevölkerung von rund einer Million Menschen die größte ethnische Minderheit Chiles. Sie pflegen eine enge Verbindung zu ihrem Land, das sie als zu ihrer kollektiven Identität gehörend betrachten. Ihr Land hat für sie neben dem Lebensunterhalt auch eine große Bedeutung in Gedenken an ihre Ahnen.

(kap – gs)

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31. Oktober 2023, 10:52