Syrien: „Kirche in Not“ startet weiteres Hilfsprogramm für Erdbebengebiet
Knapp zwei Drittel der Hilfen gehen nach Aleppo. Dort unterstützt „Kirche in Not“ unter anderem ein Wohltätigkeitzentrum, in dem Lebensmittel und Dinge des alltäglichen Bedarfs an bedürftige Bewohner verteilt werden. In der Stadt befinden sich außerdem die Schule des armenisch-katholischen Mechitaristen-Ordens und das von der armenisch-apostolischen Kirche betriebene Karen-Jeppe-Kolleg. Sie wurden durch das Erdbeben beschädigt. „Kirche in Not“ möchte nun dringend notwendige Instandsetzungsmaßnahmen ermöglichen.
Weitere Projektgelder fließen in die Hafenstadt Latakia im Nordwesten Syriens. Dort hilft „Kirche in Not“ bei Reparaturmaßnahmen an der griechisch-orthodoxen Kathedrale, einem katholisch-melkitischen Kloster und einer armenisch-apostolischen Kirche. Die Gotteshäuser sind auch wichtige Stützpunkte für das soziale Leben und die Versorgung mit karitativen Gütern.
Verlässliche Kontakte in die Region
„Mit unserer weiteren Unterstützung kann die Kirche in Syrien weiterhin den Schwächsten beistehen und ihre pastorale Arbeit in einem Land fortsetzen, das sich noch immer im Krisenmodus befindet“, erklärte der Projektreferent von „Kirche in Not“ für Syrien, Libanon und Ägypten, Xavier Stephen Bisits. Er war unmittelbar nach dem Erdbeben im Februar nach Syrien gereist und hat die betroffenen Regionen seither mehrfach besucht.
Da „Kirche in Not“ laut eigenen Angaben über verlässliche Kontakte in die Region verfügt und die lokale Kirche seit Ausbruch des Syrienkriegs im Jahr 2011 unterstützt, gehöre das Hilfswerk auch zu den ersten Organisationen, die nach dem Erdbeben Hilfe auf den Weg bringen konnten. „Kirche in Not“ hat unter anderem die Unterbringung und Versorgung von 2800 obdachlos gewordenen Familien finanziert, den Wiederaufbau von zerstörten Häusern und die Verteilung von Medikamenten ermöglicht sowie die psychologische und pastorale Arbeit der Seelsorger im Erdbebengebiet unterstützt.
Häuser wurden winterfest gemacht
„Wir haben mehrere Organisationen um Hilfe gebeten, und hatten das Glück, von ,Kirche in Not’ Unterstützung zu bekommen“, berichtete Michlen Mukel aus Aleppo. Das Wohnhaus, in dem sie mit ihrer Familie lebte, wurde beim Erdbeben schwer beschädigt. Sie gehörte zu den ersten Hilfeempfängern. Mittlerweile konnte in ihrem Haus das Dach repariert und mit Fundamentarbeiten begonnen werden. „Dank dieser Hilfe sind unsere Häuser jetzt winterfest“, sagt die Christin. „Ich bin allen, die zu diesem wichtigen Projekt beigetragen haben, sehr dankbar – vor allem den Spendern von ,Kirche in Not’.“
Das Erdbeben vom 6. Februar 2023 war das stärkste in der Region seit über 80 Jahren. Die Zahl der bestätigten Todesopfer belief sich auf rund 60 000, die meisten von ihnen im Süden der Türkei. In Syrien starben rund 8500 Menschen, zehntausende wurden obdachlos.
(kirche in not – jo)
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