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Die Kirche der Heiligen Familie in Gaza Die Kirche der Heiligen Familie in Gaza 

Pfarrer von Gaza: Wir werden uns im Gebet mit dem Papst vereinen

Während sich die Christen darauf vorbereiten, an diesem Freitag gemeinsam für den Frieden im Heiligen Land zu beten, sagt Pater Gabriel Romanelli gegenüber Radio Vatikan, dass seine Gemeindemitglieder in Gaza die Nähe von Papst Franziskus und seine häufigen Anrufe zur Unterstützung schätzen.

Federico Piana und Mario Galgano - Vatikanstadt

Die katholische Kirche der Heiligen Familie in Gaza hat sich in eine Art hoffnungsvolles Flüchtlingslager im Gazastreifen verwandelt, da mehr als 700 Menschen in der Pfarrei angesichts der ständigen Bombardierungen Schutz suchen.

„Nach dem Bombenanschlag vor vier Tagen auf die griechisch-orthodoxe Kirche in Gaza, bei dem 18 Menschen ums Leben kamen, sind viele weitere christliche Flüchtlinge in unserer Gemeinde angekommen“, so der Pfarrer der Gemeinde, Pater Gabriel Romanelli, in einem Interview mit Radio Vatikan.

Er wies darauf hin, dass es auch „54 Kinder gibt, die von den Mutter Teresa-Schwestern betreut werden, und viele von ihnen benötigen besondere Pflege, da sie körperliche Schwierigkeiten haben“.

Die Pfarrei Heilige Familie: ein wichtiges Zentrum

In der Pfarrei, die zum Zentrum der Kirche im Gazastreifen geworden ist, sind Menschen verschiedener Glaubensrichtungen untergebracht. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, hat den israelischen Behörden die genauen Koordinaten der Kirche mitgeteilt, um zu verhindern, dass sie versehentlich von einem Luftangriff getroffen wird.

Alle Ordensfrauen, erklärt Pater Romanelli, hätten beschlossen, in der Pfarrei Heilige Familie zu bleiben, um bei den Flüchtlingen zu sein.

Sie seien sich der Risiken bewusst, denen sie ausgesetzt seien, fügte er hinzu, „denn es gibt keinen sicheren Ort. Die israelische Armee hat uns wiederholt aufgefordert, den nördlichen Teil des Gazastreifens zu verlassen und uns gesagt, dass wir in den Süden gehen sollen, aber auch dieser wird bombardiert“.

Vorrang der Nächstenliebe

Pfarrer Romanelli zeigt sich überzeugt, dass die Pfarrei nun wie die Gemeinschaft der ersten Jünger Jesu geworden ist.

„Wir machen alles gemeinsam“, sagte er. „Wir beten und versuchen, in Nächstenliebe zu leben, indem wir teilen, was wir haben.“

Er sagte, das dringendste Bedürfnis der Gemeinschaft sei das Gebet. „Wir müssen beten und um Gebete bitten und Opfer bringen, um den Krieg zu beenden. Und dann natürlich die Grundbedürfnisse, denn es mangelt wirklich an allem.“

Im Gebet mit der Welt vereint

Am Freitag, den 27. Oktober, wenn der von Papst Franziskus ausgerufene Gebets-, Fasten- und Bußtag für den Frieden begangen wird, werden die Gläubigen der Pfarrei Heilige Familie ihre Gebete für den Frieden mit denen der übrigen Welt verbinden.

Die leidenden Männer, Frauen und Kinder schreien bereits jeden Tag zu Gott, so Romanelli. „Sie stehen früh am Morgen auf und bereiten um 8 Uhr die Kirche für die erste Messe vor. Danach beten sie in Gruppen aufgeteilt den ganzen Tag den Rosenkranz, während der Nachmittag der Anbetung des Allerheiligsten Sakraments und der Feier der zweiten Messe gewidmet ist.“ Das Besondere ist, dass Katholiken und Orthodoxe alle teilnehmen.

Papst nahe bei den Leidenden

Romanelli dankte auch Papst Franziskus noch einmal für seine ständige Nähe:

„Er ruft uns fast jeden Nachmittag an“, so der Pfarrer von Gaza. „Er ruft mich an, und wenn er mich nicht erreicht, ruft er die Gemeinde an. Das ist ein großes Zeichen von Großzügigkeit, von Güte. Wir wissen, dass er der gesamten Bevölkerung nahe steht, allen, ohne Unterschied.“

(vatican news)

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27. Oktober 2023, 13:03