Spanien: Sonderversammlung der Bischöfe zur Missbrauchsstudie
Mario Galgano – Vatikanstadt
Das Bischofstreffen wird sich auch mit „der Prüfung des Antrags der Firma Cremades & Calvo Sotelo auf Verlängerung der Frist für die Lieferung der Untersuchungsarbeit, die sie im Auftrag der Bischofskonferenz durchgeführt hat“, befassen.
Das 777-seitige Dokument, das vergangene Woche vorgestellt wurde, enthält eine Reihe von Empfehlungen an die Kirche, wie z.B. die Abhaltung eines öffentlichen Aktes zur Anerkennung der Opfer, die Bereitstellung von Mitteln zur Unterstützung der Überlebenden im Genesungsprozess und gesetzliche Reformen zur Verhinderung von Missbrauch und zur Entschädigung der Betroffenen.
Der Erzbischof von Barcelona, Kardinal Juan José Omella, unterstützt den Bericht, prangert aber die Manipulation von Zahlen in einigen Medien an. Im März 2020 wurde er für die bis 2024 andauernde Amtszeit zum Vorsitzenden der Spanischen Bischofskonferenz gewählt.
Medienmanipulation angeprangert
Kardinal Juan José Omella hatte sich bereits am Samstag über seinen Twitter-Account zum Bericht des Ombudsmannes geäußert. In seiner Nachricht unterstützte er die Arbeit der von Ángel Gabilondo geleiteten Einrichtung, prangerte jedoch die Manipulation der Zahlen durch einige Medien an.
„Das eine ist die Wahrheit, das andere unbegründete Extrapolationen“, sagte der Erzbischof von Barcelona auf seinem Twitter-Account und wies darauf hin, dass „der Bericht des Ombudsmannes keine aus dem Zusammenhang herausgenommene Anschuldigungen vornimmt, einige Medien tun dies absichtlich“, so sein Vorwurf. Der katalanische Kardinal bezieht sich auf die 487 vom Ombudsmann dokumentierte Fälle. Doch der Bericht enthält Daten von etwa 1.125 Fällen.
Schreckliches Drama
Kardinal Omella räumte auch ein, dass jedes Missbrauchsopfer „ein schreckliches Drama ist, für das wir um Vergebung bitten und das wir begleiten“.
Was noch ansteht, ist das Audit der Kanzlei Cremades & Calvo-Sotelo. Die Anwaltskanzlei hat derweil die Bischöfe um eine Verlängerung der Frist für die Abgabe des Berichts über den Missbrauch von Minderjährigen in der Kirche gebeten, den die Bischöfe im Februar 2022 in Auftrag gegeben hatten. Ursprünglich hatten die Bischöfe selbst der Kanzlei für den 21. Oktober eine Frist für die Abgabe gesetzt. Diese Prüfung wird als Ergänzung zu den Arbeiten der in allen spanischen Diözesen eingerichteten Büros für den Schutz von Minderjährigen angesehen, präzisierte die Bischofskonferenz in einer Mitteilung.
(cope)
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