Nach dem Anschlag in Homs Nach dem Anschlag in Homs 

Syrien: Drohne tötet 112 Menschen

Bei einem Drohnenangriff auf eine Militärakademie sind am Donnerstag in Homs 112 Menschen getötet worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur afp.

Homs wird von der Regierung Assad kontrolliert. Die staatlichen Medien machten „terroristische Organisationen“ für den Drohnenangriff verantwortlich.

Unabhängig davon wurden bei türkischen Luftangriffen im kurdisch besetzten Nordosten des Landes nach Angaben kurdischer Kräfte mindestens 11 Menschen getötet. Die Türkei hatte zuvor mit Vergeltung für einen Bombenanschlag im Zentrum von Ankara vor einigen Tagen gedroht.

Unter den 112 Toten in Homs waren nach Angaben der von Großbritannien aus operierenden Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte 21 Zivilisten; darunter seien elf Frauen und Mädchen gewesen. Das Regime nannte eine niedrigere Zahl von Todesopfern. Ein unmittelbares Bekennerschreiben für den Drohnenangriff liegt nicht vor.

Bomben auf Idlib

Aus der von Rebellen kontrollierten Region Idlib berichteten Bewohner von schwerem Bombardement durch die Regierungstruppen als offensichtliche Vergeltungsmaßnahme. Nach Angaben der Beobachtungsstelle wurden dabei acht Menschen getötet und etwa 30 verwundet. Weite Teile der Provinz Idlib werden von einer Gruppe namens Hayat Tahrir al-Sham kontrolliert, die vom ehemaligen syrischen Zweig von Al-Qaida angeführt wird. Die dschihadistische Gruppe hat in der Vergangenheit Drohnen eingesetzt, um von der Regierung kontrollierte Gebiete anzugreifen.

UNO ruft nach Waffenstillstand

Geir Pedersen, der UNO-Sondergesandte für Syrien, sagte in einer Erklärung: „Die schrecklichen Szenen in Homs erinnern an die Notwendigkeit, die Gewalt sofort zu deeskalieren, einen landesweiten Waffenstillstand zu erreichen und einen kooperativen Ansatz zur Bekämpfung der vom Sicherheitsrat gelisteten terroristischen Gruppen zu verfolgen.“

Am Mittwoch hatte die türkische Regierung gewarnt, sie werde ihre grenzüberschreitenden Luftangriffe verstärken, nachdem sie zu dem Schluss gekommen war, dass die Kämpfer, die am Wochenende einen Anschlag in der türkischen Hauptstadt verübt haben, aus Syrien gekommen waren. Bei dem Anschlag in Ankara wurden zwei Sicherheitsbeamte verletzt.

Der brutale Krieg in Syrien nimmt kein Ende

Schon zwischen 2016 und 2019 hat die Türkei drei größere Operationen in Nordsyrien gegen kurdische Kräfte durchgeführt. Der Konflikt in Syrien hat mehr als eine halbe Million Menschen das Leben gekostet, seit er 2011 mit der brutalen Niederschlagung von Protesten gegen die Regierung begann und sich zu einem verheerenden Krieg entwickelt hat, an dem ausländische Armeen, Milizen und Dschihadisten beteiligt sind.

(ucanews/agenturen – sk)
 

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06. Oktober 2023, 12:09