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Zu Allerseelen gedenken die Menschen in der Ukraine besonders der Menschen, die bei der Verteidigung ihres Lands gestorben sind Zu Allerseelen gedenken die Menschen in der Ukraine besonders der Menschen, die bei der Verteidigung ihres Lands gestorben sind 

Allerseelen in der Ukraine: Gedenken an die Kriegsopfer

Zu Allerseelen, dem Gedenken der Toten, erinnern die Menschen in der Ukraine besonders an alle, die im Krieg infolge der russischen Invasion gestorben sind - Zivilisten wie Soldaten. Pater Oleksandr Khalayim erzählt in Interview mit Radio Vatikan, wie die Kirche die Hinterbliebenen begleitet.

Svitlana Dukhovych – Vatikanstadt

Pater Oleksandr Khalayim, ein ukrainischer Priester aus der Diözese Kamjanets-Podilskyj bietet Menschen, die das Trauma des Verlustes eines geliebten Menschen im Krieg erleben, geistliche und psychologische Begleitung an:

„Trauer ist eine sehr persönliche Erfahrung, die jeder in den Tiefen seiner Seele erlebt. Sehr oft wissen wir nicht, was Menschen, die den Verlust eines geliebten Menschen zu beklagen haben, erleben, was sie fühlen. Wir versuchen, die Menschen in diesem Prozess zu begleiten, ihnen in ihrer Trauer nahe sein. Jeden Tag hören wir von Leuten, die gestorben sind, im Krieg gefallen. Es ist wichtig, da bei den Angehörigen zu sein, um ihnen zu helfen zu trauern und ihr Leben weiterzuleben."

Hier im Audio: Allerseelen in der Ukraine: Gedenken an die Kriegsopfer (Audio Beitrag von Radio Vatikan)

Gedenken an die, die ihr Leben geopfert haben

In mehreren ukrainischen Städten und Dörfern knien Menschen am Straßenrand, wenn ein Bus den Leichnam eines gefallenen Soldaten von der Front zurückbringt. Ein Zeichen der Zuneigung und des Respekts für diejenigen, die ihr Leben für die Verteidigung ihres Volkes geopfert haben. In den Kirchen finden häufig Trauerfeiern statt: Vor den Särgen, die mit blau-gelben Fahnen bedeckt sind, hängen Fotos mit den Gesichtern junger Soldaten. Die gleichen Fahnen wehen auf den Friedhöfen der Städte und Dörfer und weisen auf die Gräber der an der Front gefallenen Soldaten hin. Die Farben der Fahnen erinnern an die Sache, für die sie ihr Leben gaben: Blau symbolisiert den klaren Himmel und Gelb das Weizenfeld der Ukraine. Khalayim betont, dass die Ukrainer nur kämpfen, um ihr Land gegen die Invasoren zu verteidigen.

„Wir können nicht stillschweigend danebenstehen und zuschauen. Jeder von uns ist gerufen, das Recht zu verteidigen, unsere Freiheit zu wählen, unsere Art zu denken, unsere Art zu leben“

„Unsere Verteidigung ist legitim. Wir wissen alle, was in Irpin, Butscha, Isjum, passiert ist, wo so viele Menschen gefoltert, vergewaltigt und getötet wurden. Wir können nicht stillschweigend danebenstehen und zuschauen. Jeder von uns ist gerufen, das Recht zu verteidigen, unsere Freiheit zu wählen, unsere Art zu denken, unsere Art zu leben."

Verstorbenene auf würdige Weise ins Jenseits zu begleiten, ist einer der wichtigsten Werte der ukrainischen Bevölkerung, den sie trotz der Erschöpfung, die sich in mehr als 20 Monaten Krieg angesammelt hat, zu bewahren versucht:

„Pflicht und Verantwortung, die Erinnerung an sie wachzuhalten“

I n diesem Zusammenhang, so Pater Oleksandr, ist es wichtig, das Andenken an die Gefallenen zu bewahren.  Der Priester fügt hinzu, dass die ukrainische Gesellschaft versucht, ihre Gefallenen auf verschiedene Weise zu ehren, indem sie ihnen Straßen und Schulen widmet oder Denkmäler aufstellt.

„Es ist auch wichtig, über sie zu sprechen und sich daran zu erinnern, dass ihre Entscheidung eine bewusste Entscheidung war, um das Volk zu verteidigen. Wir erinnern uns daran, dass in den ersten Tagen des Krieges viele junge und auch nicht mehr ganz so junge Menschen sofort aufbrachen, um ihr Land zu verteidigen, weil sie dies als ihre Pflicht und Verantwortung empfanden. Und jetzt ist es unsere Pflicht und Verantwortung, die Erinnerung an sie wach zu halten." 

Auf das Leben, nicht auf den Tod bauen

In diesem Zusammenhang muss die Kirche, so Pater Oleksandr Khalayim, „eine erwachsene Gesellschaft formen, die sich bewusst ist, dass der Tod immer da sein wird, und dass die Gesellschaft in der Lage sein muss, den Menschen zu helfen, sich dem zu stellen und weiterzugehen. „Die Kirche sagt, was wir bei Beerdigungen beten: dass das Leben nicht endet, sondern sich wandelt. Die Kirche muss diese Hoffnung geben, die Hoffnung, dass das Opfer dieser Soldaten nicht umsonst war, dass es ein Opfer ist, das sie aus freien Stücken gewählt haben. Ein neues Land muss geboren werden, ein Land mit einem neuen Gesetz, mit einer neuen Verantwortung."

Als Christus starb, habe er uns neues Leben geschenkt. Nun gelte es auch für die Ukraine, ein neues Land zu schaffen, „ein Land, das auf moralischen Werten aufgebaut ist, auf Werten, die Leben bringen und nicht zum Tod führen."

(vatican news - sst)

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02. November 2023, 11:41