Italiens Bischöfe: 54 mutmaßliche Missbrauchsopfer 2022 gemeldet
Knapp die Hälfte der Betroffenen (25) seien zum Zeitpunkt der Tat zwischen 15 und 18 Jahren alt gewesen. Die Zahl der mutmaßlichen Täter liege bei 32, davon 31 Männer. Jeweils zu einem Drittel würden Priester, Ordensleute und Laien der Taten beschuldigt.
Knapp über die Hälfte der mutmaßlichen Fälle (56,8 Prozent) seien in der Vergangenheit geschehen. Insgesamt handle es sich bei 90,6 Prozent um reale Übergriffe, 9,4 Prozent seien über das Internet erfolgt.
108 „Hörzentren“
Die Zahlen beziehen sich auf Meldungen an die 108 sogenannten „Hörzentren“ der Kirche in Italien. Diese Einrichtungen dienen als Anlauf- und Informationsstellen für Betroffene und Fragen zu sexuellem Missbrauch. Knapp 80 Prozent der Diözesen im ganzen Land verfügen über Zugang zu solch einem Zentrum. An sie wandten sich im Vorjahr 374 Menschen, 2021 waren es 48. 2022 erfolgte die Mehrheit der Kontakte durch Dritte (87,7 Prozent), mutmaßlich Betroffene machten 12,3 Prozent aus.
Keine umfassende Untersuchung geplant
Die Erhebung folgt auf eine erste Studie aus dem Jahr 2022. Sie war die erste Analyse der nationalen Präventionsmaßnahmen in den Jahren 2020 und 2021. Angekündigt hatte die Bischofskonferenz zudem eine Untersuchung der Fälle, die in den vergangenen 20 Jahren von Italiens Diözesen bei der Glaubensbehörde im Vatikan eingereicht wurden.
Eine umfangreiche, unabhängige Untersuchung von sexuellem Missbrauch im Umfeld der katholischen Kirche in Italien ist bislang nicht geplant.
(kna – sk)
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