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Kenias Präsident William Ruto (rechts am Pult) in Nairobi am 9. November 2023 Kenias Präsident William Ruto (rechts am Pult) in Nairobi am 9. November 2023  (AFP or licensors)

Kenia: Bischöfe fordern Regierung zu Handeln gegen Armut auf

Im ostafrikanischen Kenia haben die katholischen Bischöfe die Regierung dazu aufgefordert, etwas gegen die drohende Verarmung der Menschen im Land zu tun. Die Politik müsse den hohen Lebenshaltungskosten entgegentreten, die Überbesteuerung „erwürgt“ die Armen, so die Bischöfe.

Zum Abschluss ihrer Vollversammlung in Nakuru verwiesen die katholischen Bischöfe am Freitag auch auf die Notlage der Arbeitslosen, die Herausforderungen im kenianischen Bildungssystem und das endemische Laster der Korruption im dem ostafrikanischen Land.

„Die hohen Lebenshaltungskosten haben das soziale Gefüge der kenianischen Gesellschaft stark beeinträchtigt und erschüttert. Vor allem die Ärmsten werden in ihren bescheidenen Bedürfnissen eingeschnürt", so die Bischöfe in ihrer Erklärung. Viele Familien in Kenia kämpften darum, über die Runden zu kommen. Eltern hätten kaum noch Ressourcen, sich um das Wohlergehen und die Ausbildung ihrer Kinder zu sorgen. „Diese Situation führt zu einem ständigen Kreislauf der Armut, der die Möglichkeiten für persönliches und gesellschaftliches Wachstum einschränkt", erklärten die Bischöfe.

Steuern erhöht statt Steuern gesenkt

Im Juli war es im sonst eher stabilen Kenia zu gewalttätigen Protesten gegen die Regierung gekommen. Präsident William Ruto war im September 2022 mit dem Versprechen angetreten, Steuern zu senken und gegen die steigenden Lebenshaltungskosten vorzugehen. Stattdessen erhöhte Ruto die Steuern auf Benzin, was die Preise weiter antrieb. In Kenia lebte schon davor ein Drittel der Bevölkerung in extremer Armut. In jüngster Zeit sind selbst Grundnahrungsmittel wie Mehl oder Reis für viel unerschwinglich geworden.

In Bezug auf die Arbeitslosigkeit prangerten die katholischen Bischöfe „offensichtliche Korruption" und Vetternwirtschaft an. Die Arbeitslosigkeit treibe viele Jugendliche Kenias in die Hoffnungslosigkeit. Wenn die Regierung nicht handle, werde „die Frustration alarmierende Ausmaße annehmen, mit großen sozialen Risiken und schlimmen Folgen".

(aci – gs)

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12. November 2023, 11:41