Naher Osten: Christliche Kirchen fordern ernsthafte Friedensverhandlungen
In ihrer Erklärung drücken die Europäischen Kirchen über Konfessionsgrenzen hinweg ihre Solidarität „mit denjenigen in Israel und Palästina, die sich für den Frieden einsetzen“ aus und verurteilen die Gewalt, die „kein Mittel sein kann, um eine Sache zu verteidigen“. Gleichzeitig appellieren sie an die internationale Gemeinschaft, „das internationale Recht zu mobilisieren und zu unterstützen, insbesondere die Resolutionen der Vereinten Nationen, mit dem Ziel, ernsthafte Verhandlungen aufzunehmen, um einen dauerhaften Frieden in Wahrheit und Gerechtigkeit zu schaffen“. Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und die Europäische Konferenz der Kirchen (KEK) äußerten sich in einer Erklärung zur Lage im Nahen Osten zum Abschluss der Sitzung des Gemeinsamen Ausschusses in Belgrad vom 5. bis 7. November.
Die Delegationen unter der Leitung des KEK-Präsidenten Nikitas, Erzbischof von Thyateira und dem Vereinigten Königreich, und des CCEE-Präsidenten Gintaras Grušas, Erzbischof von Vilnius, wurden vom Erzbischof von Belgrad, Ladislav Nemet, der auch Vizepräsident der Europäischen Bischofskonferenz ist, empfangen.
Mitgefühl mit den Opfern und Solidarität mit den Familien
Das am Mittwoch veröffentlichte Dokument spricht ohne Umschweife von der „Gewalt und Grausamkeit der Hamas-Terroristen, die am 7. Oktober in Israel zuschlugen“, was, wie es heißt, die Welt überraschte und entsetzte. Die Leiter der christlichen Kirchen in Europa bringen ihr „tiefes Mitgefühl“ für die Toten, die Verwundeten und diejenigen, die einen geliebten Menschen verloren haben, zum Ausdruck und wenden ihre Gedanken den Geiseln und ihren Familien zu. „Wir erkennen den historischen Kontext von Kolonialismus, Antisemitismus und Islamophobie an, der zu der aktuellen Situation geführt hat. Wir sind uns des unermesslichen Leids auf beiden Seiten dieses Konflikts bewusst“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung, in der die Unterzeichner erklären, sie seien „zutiefst betrübt“ über die Zerstörung heiliger Stätten, die traditionell als Zufluchtsorte gelten.
Waffenstillstand an allen Fronten
Darüber hinaus drücken die Kirchenvertreter ihre Solidarität mit denjenigen in Israel und Palästina aus, die sich für den Frieden einsetzen: „Die Zerstörung von Leben fördert weder die Freiheit, noch die Wahrheit, noch die Gerechtigkeit“. In diesem Sinn appellieren sie „an die politischen Führer aller Parteien, ihre Verantwortung wahrzunehmen, um einen Waffenstillstand an allen Fronten zu gewährleisten“. „Wir fordern“, so schreiben die europäischen christlichen Führer, „dass die Terroristen vor Gericht gestellt werden, dass das Leben aller Zivilisten - Juden, Christen und Muslime - geschützt wird und dass humanitäre Korridore geöffnet werden, um den Zugang zu Behandlung und Evakuierung zu ermöglichen.“
Ernsthafte Verhandlungen aufnehmen
Angesichts der „ernsten Situation“, in der die Menschen in Gaza leben, „in ihren Grundrechten eingeschränkt und gezwungen, Ungerechtigkeit zu erleiden“, bitten KEK und CCEE schließlich die gesamte internationale Gemeinschaft, „das Völkerrecht, insbesondere die Resolutionen der Vereinten Nationen, zu mobilisieren und zu unterstützen, um ernsthafte Verhandlungen zur Schaffung eines dauerhaften Friedens in Wahrheit und Gerechtigkeit aufzunehmen.“
„Wir beten und hoffen“, so das Dokument abschließend, „dass diejenigen, die die Autorität über die Nationen haben, einen echten Dialog aufnehmen, der die Menschenwürde aller wahrt und eine friedliche Koexistenz zweier Völker in zwei Staaten ermöglicht.“
(vatican news - cs)
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