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Bilder entführter israelischer Kinder wurden am 20.11.2023 während eines Protests vor dem UNICEF-Büro in Tel Aviv gezeigt Bilder entführter israelischer Kinder wurden am 20.11.2023 während eines Protests vor dem UNICEF-Büro in Tel Aviv gezeigt  (AFP or licensors)

Nahost: Erneut Berichte über baldige Einigung auf Geisel-Freilassung

Katar werde Details der laufenden Gespräche „innerhalb weniger Stunden“ bekannt geben, sagte laut israelischen Medienberichten ein Vertreter der radikalislamischen Hamas am Dienstag gegenüber dem Sender „Al Jazeera“. Bei den Gesprächen geht es demnach um einen vorübergehenden Waffenstillstand, die Einfuhr von Hilfsgütern nach Gaza sowie einen Austausch von entführten israelischen Frauen und Kindern gegen palästinensische Frauen und Kinder in israelischen Gefängnissen.

Auch Hamas-Führer Ismail Hanijeh veröffentlichte laut israelischen Medienberichten eine Erklärung auf Telegram, nachdem Israel und die Hamas kurz vor einer Einigung über einen Waffenstillstand stünden.

Man sei einem Abkommen über die Freilassung von Geiseln „näher als je zuvor“, sagte John Kirby, Sprecher des nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, laut Medienberichten bei einer Pressekonferenz am Montagabend. Auch US-Präsident Joe Biden äußerte sich demnach am Montag zuversichtlich, dass ein solches Abkommen „bald“ erreicht werden könne. Eine israelische Bestätigung zu einem möglichen Geiselabkommen gab es vorerst nicht.

Netanjahu traf Familien der Entführten

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte nach einem Treffen mit Familien der Entführten und Vermissten am Montagabend in Tel Aviv betont, die Freilassung der Geiseln sei „eine heilige und höchste Mission“, die seine Verantwortung und die des Kriegskabinetts sei. Gleichzeitig werde Israel nicht aufhören zu kämpfen, bis die Hamas zerstört und sichergestellt sei, „dass es keine Bedrohung mehr aus dem Gazastreifen gibt“, so Netanjahu laut einem Bericht der Zeitung „Haaretz“ (Dienstag).

Das erste Treffen des Kriegskabinetts mit Angehörigen der seit dem 7. Oktober von der Hamas Entführten und Vermissten dauerte laut Berichten drei Stunden. Zunächst war einigen der betroffenen Familien der Zutritt zu dem Treffen verwehrt worden und dies laut Medienberichten mit Platzmangel begründet worden. Nach Angaben der Familien hatten diese im Vorfeld eine Liste mit 107 Teilnehmern vorgelegt. Erst mit rund einer Stunde Verspätung seien schließlich alle Vertreter zugelassen worden.

Unmut über Regierung

Nach Berichten verlief das Treffen in angespannter Atmosphäre. Einige Familienvertreter verließen demnach die Sitzung und äußerten Unmut über die ihrer Meinung nach widersprüchlichen Aussagen der Regierung über die Ziele des Krieges. Für Unverständnis der Familien sorgte demnach die mangelnde Priorisierung der Geiselbefreiung vor dem zweiten Kriegsziel der Zerstörung der Hamas. Auch mögliche Abkommen, die einen Teil der Geiseln umfassten, werden von Teilen der Familien abgelehnt.

Am Montag war es bei einer Anhörung in einem Knesset-Ausschuss zu einem hitzigen Schlagabtausch zwischen Vertretern der Familien und rechtsextremen Politikern der Partei „Jüdische Stärke“ gekommen. Hintergrund war ein Gesetzesvorstoß der radikalen israelischen Rechten zur Todesstrafe für Terroristen. Angehörige der Geiseln sahen in dem Vorstoß zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine zusätzliche Gefährdung der Entführten.

Am Mittwoch Papst-Treffen mit Angehörigen

Außerdem wird Papst Franziskus am Mittwoch im Vatikan eine Gruppe Angehöriger von Hamas-Geiseln und Angehöriger von Palästinensern, die unter dem Konflikt in Gaza litten, treffen. Die Planungen zu den Treffen hatte Vatikansprecher Matteo Bruni am vergangenen Freitag bestätigt. Der Papst werde die Gruppen getrennt voneinander treffen, sagte Bruni, nachdem es zuvor entsprechende Medienspekulationen gegeben hatte.

„Mit diesen Begegnungen, die ausschließlich humanitärer Natur sind, möchte Papst Franziskus seine geistige Nähe zum Leid eines jeden Menschen zeigen“, so Bruni. „Denn, wie er am Ende des Angelusgebets am vergangenen Sonntag sagte: 'Jeder Mensch, ob Christ, Jude, Muslim, gleich welchem Volk oder welcher Religion, jeder Mensch ist heilig, ist wertvoll in den Augen Gottes und hat das Recht, in Frieden zu leben.'“

(kap/kna - cs)

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21. November 2023, 11:23