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Pinchas Goldschmidt, Präsident der "Conference of European Rabbis", mit Papst Franziskus Pinchas Goldschmidt, Präsident der "Conference of European Rabbis", mit Papst Franziskus  (Vatican Media)

Oberrabbiner Goldschmidt: „Wir sind für den Frieden“

Der Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz, Pinchas Goldschmidt, hat nach der Audienz bei Papst Franziskus für seine Organisation am Montag die Hoffnung geäußert, dass die zivile Bevölkerung in Gaza „so wenig die möglich an diesem Krieg leidet“. In unserem Interview würdigt der Oberrabbiner die wiederholten starken Worte von Papst Franziskus gegen den Antisemitismus.

Inwiefern haben die Verbrechen der Hamas und der Nahostkonflikt heute nach dem 7. Oktober 2023 eine „existenzielle" Dimension für das jüdische Volk?

Pinchas Goldschmidt: Es ist ein Datum, das die Geschichte des jüdischen Volkes ändert. Nicht nur, was in Israel passiert ist, sondern die Folgen, die wir gesehen haben in den Vereinigten Staaten und in Europa – diese große Welle von Antisemitismus in den Straßen.

Hier zum Hören:

Wie stark empfinden Sie Papst Franziskus in diesem Punkt als Alliierten an Ihrer Seite?

Pinchas Goldschmidt: Wir sehen, dass nicht nur Papst Franziskus, der gesund sein soll für viele Jahre, sondern auch seine Vorgänger Papst Benedikt und Johannes Paul, alle Päpste nach Nostra Aetate, sehr engagiert waren, um die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und dem Judentum neu aufzubauen. Wir sehen auch, wie Papst Franziskus auf diesem Weg weitergeht. Wir erinnern uns an seinen Besuch in der Synagoge Roms, wo ich auch dabei war, und seine immer starken Worte gegen den Antisemitismus in der ganzen Welt. Ich habe dem Papst heute auch einen Brief von den Familien der Geiseln überreicht, 39 Kinder, die jetzt (entführt) in Gaza sind. Wir haben besprochen, wie es vielleicht möglich wäre, dass der Heilige Stuhl versuchen wird, diese brennende Situation in Gaza zu lösen.

Welche Stimme für den Frieden können die europäischen Rabbiner heute sein?

Pinchas Goldschmidt: Wir sind für den Frieden. Wir glauben an das Selbstbestimmungsrecht von jedem Volk. Heute, nach dem 7. Oktober, sehen wir, dass es weiter unmöglich ist, neben Hamas einfach zu leben. Wir hoffen, dass die zivile Bevölkerung so wenig die möglich an diesem Krieg leidet. Wir beten für sie, und wir hoffen, dass der Frieden zurückkommt, in den Nahen Osten, im Heiligen Land und auch in Europa.

(vatican news – gs)

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06. November 2023, 15:49