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Literaturnobelpreisträger Jon Fosse vor der Schwedischen Akademie Literaturnobelpreisträger Jon Fosse vor der Schwedischen Akademie  (-)

Literaturnobelpreisträger Fosse: Dichtung kann Leben retten

Dichtung kann Leben retten: Das hat der norwegische Literaturnobelpreisträger Jon Fosse am Donnerstag in Stockholm vor der Verleihung des Preises in seiner offiziellen Rede gesagt. Papst Franziskus hatte dem Katholiken Fosse im Oktober eine Glückwunschbotschaft geschickt, in der er sein Glaubenszeugnis würdigte.

Der Schriftsteller setzt sich in seinen Werken häufig mit dem Sterben auseinander, auch in Form von Suizid. „Manchmal fürchte ich, ich könnte dazu beigetragen haben, Suizid zu legitimieren“, sagte Fosse in seiner Rede. Von den vielen Nachrichten, die er seit der Bekanntgabe des Nobelpreises erhalten habe, hätten ihn jene am meisten berührt, „die mit klaren Worten schrieben, meine Dichtung habe ihnen schlicht und einfach das Leben gerettet.“ Er habe selbst „schon immer gewusst, dass Dichtung Leben retten kann, vielleicht hat sie auch mir das Leben gerettet.“ Fosse beendete seine Rede mit einem schlichten „Ich danke Gott“.

Der norwegische Schriftsteller hat vor etwa zehn Jahren die Taufe in der katholischen Kirche empfangen. Papst Franziskus schickte ihm am 18. Oktober eine Botschaft, die auf der Website der norwegischen katholischen Kirche veröffentlicht wurde. Dabei gratulierte das Kirchenoberhaupt dem Autor zur Verleihung des Nobelpreises für Literatur. „Ich bin zuversichtlich, dass Ihre Fähigkeit, die Gnade, den Frieden und die Liebe des allmächtigen Gottes in unserer so oft verdunkelten Welt zu beschwören, das Leben derer, die den Pilgerweg des Glaubens teilen, in besonderer Weise bereichern wird. Ich versichere Ihnen, dass ich in meinen Gebeten an Sie denke, und rufe gerne die Fülle des göttlichen Segens auf Sie herab".

Fosse hatte nicht mit einer Botschaft von Papst Franziskus selbst gerechnet und zeigte sich – der Webseite der katholischen Kirche Norwegens zufolge - überrascht, glücklich und bewegt.

Der 1959 geborene nordische Schriftsteller hat Romane, Theaterstücke, Gedichte, Essays und Kinderbücher veröffentlicht. Seine Sprache ist langsam, Schweigen und das Stilmittel der Wiederholung spielen eine wichtige Rolle. Das Nobelpreiskomitee würdigte Fosses Fähigkeit, durch „innovative Prosa" dem Ausdruck zu verleihen, was „nicht aussprechbar ist". Inhaltlich kreisen seine Werke um Trauer, Freude, Leid und Erlösung, oft um den Tod. In einem seiner bekanntesten Romane, „Morgen und Abend“, schildert er das Sterben eines norwegischen Fischers in dessen eigener Wahrnehmung.  

(vatican news – gs)

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08. Dezember 2023, 15:15