Senegal: Afrikanische Liturgiker zu ihrem ersten Kongress versammelt
Françoise Niamien und Gudrun Sailer - Vatikanstadt
Eröffnet wurde der Kongress am Montag, 4. Dezember, und damit am 60. Jahrestag der Verkündung der Konstitution über die Liturgie Sacrosanctum Concilium durch Papst Paul VI. am 4. Dezember 1963. Die Kongressteilnehmer wollen gemeinsam „über die liturgische Praxis und die Treue der kirchlichen Gemeinschaften in Afrika in Bezug auf die christliche Tradition und die authentischen Werte der afrikanischen Kulturen" nachdenken, sagte uns der kongolesische Priester und Liturgiewissenschaftler Josaphat Wasukindi Mbindule. Er ist Sekretär des wissenschaftlichen Komitees für die Tagung mit dem Titel „Zum Stand der liturgischen Frage in Afrika: Errungenschaften, Herausforderungen und Perspektiven". Dazu eingeladen hat die Vereinigung der afrikanischen Liturgiker (Association des liturgistes africains).
„Von diesem Kongress erwarten wir, dass wir gemeinsam mit Freude die Arbeit würdigen, die geleistet wurde, aber auch wissen, dass es viele Herausforderungen gibt“, so Mbindule. „Wir wollen nicht auf halbem Weg stehen bleiben, gerade heute, da die Herausforderungen globaler geworden sind. Wie gehen wir um mit den Herausforderungen des Glaubenslebens in der medialisierten Welt? Besonders in Afrika können wir auch die Präsenz der nichtchristlichen Kirchen nennen, der traditionellen Kirchen, aber auch insgesamt die Art und Weise, wie heute Liturgie gefeiert wird - nicht immer so, wie es vor sechzig Jahren geplant war.“
Übertreibungen bei der liturgischen Inkulturation beheben
So geht es bei dem Kongress darum, Lehre und Praxis der Liturgie in Seminaren, katholischen Universitäten, liturgischen und theologischen Instituten sowie liturgisch-pastoralen Ämtern zusammenzubringen, erläuterte Mbindule. Die Liturgiker wollen einige Studien über die liturgische Praxis vertiefen, um bestimmte Übertreibungen zu beheben, die sich im Zusammenhang mit der liturgischen Inkulturation in die afrikanischen Kulturen ergeben hätten. Darüber hinaus will der Kongress liturgische Ausbildungsprogramme für katholische Universitäten und Institute erarbeiten.
Schon seit Jahren hätten Lehrkräfte und Studierende an der Päpstlichen Hochschule Sant' Anselmo in Rom den Wunsch nach einer Tagung über afrikanische Liturgie geäußert, erläutert Mbindule – der selbst als Priester in Italien wirkt - den Hintergrund des Kongresses. Das Anliegen: gemeinsam die Erfahrungen der wissenschaftlichen Forschung und der Praxis der liturgischen Inkulturation zu vertiefen und sich auszutauschen, um die Ortskirchen in Afrika „besser reifen zu lassen“.
An dem ersten internationalen Kongress afrikanischer Liturgiker, an dem rund sechzig Personen teilnehmen, sind zwei Vatikanbehörden beteiligt: das Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung sowie das Dikasterium für die Evangelisierung. Auch der frühere Präfekt der Gottesdienstkongregation, der aus Guinea stammende Kardinal Robert Sarah, ist Mbindule zufolge in Dakar dabei, darüber hinaus weitere afrikanische Bischöfe und auch die panafrikanische Bischofskonferenz SECAM. Der Kongress dauert bis Freitag.
(vatican news – gs)
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