Sri Lanka: Christen sollen Arme zum Weihnachtsessen einladen
Kardinal Ranjith verwies auf eine aktuelle Studie, wonach eine vierköpfige Familie 120.000 srilankische Rupien (333 Euro) braucht, das durchschnittliche Monatseinkommen einer Familie aber nur etwa 250 Euro beträgt. „Damit können sie nicht einmal die Mahlzeiten bezahlen, geschweige denn die Schulbildung der Kinder, oder Strom, Wasser, Gas zum Kochen und andere Dinge", sagte der 76-jährige Kardinal.
Die Christen, die meisten von ihnen Katholiken, machen sieben Prozent der 22 Millionen Einwohner des Landes aus, das die schlimmste Wirtschaftskrise seiner Geschichte durchlebt. Die anhaltende Krise hat zu einer noch nie dagewesenen Inflation geführt, die Devisenreserven des Landes sind fast aufgebraucht, und es gibt Engpässe bei der medizinischen Versorgung sowie Preissteigerungen bei lebenswichtigen Gütern wie Speiseöl, Reis und Kraftstoff.
Er forderte die Katholiken, alle anderen Christen sowie andere Menschen guten Willens auf, sich solidarisch zu zeigen und auf unnötige Ausgaben zu verzichten. „Wir sagen nicht, dass man keine Geschenke machen soll, aber man soll nicht verschwenden", so der Kardinal. Christliche Familien sollten erwägen, am ersten Weihnachtstag Arme zu einer gemeinsamen Mahlzeit einzuladen. Seinen Pfarrern habe er geraten, in den Festtagen Armenspeisungen zu organisieren; er selbst werde an einer solchen Veranstaltung teilnehmen.
Sri Lanka war im April 2022 zahlungsunfähig geworden und musste den Internationalen Währungsfonds um Unterstützung bitten. 2021 lag die Inflation bei rund 50 Prozent. Der Anteil der Bevölkerung unter der Armutsgrenze verdoppelte sich auf 25 Prozent.
(ucanews/varie – gs)
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