Sudan: Kurz vor einem großen Krieg
Der Schwerpunkt der Auseinandersetzungen liege zwar nach wie vor in der Hauptstadt Khartum und in der westlichen Region Darfur, wo Milizen, die sich bisher neutral verhalten haben, gegen die RSF vorgehen. Im Großraum Khartum, der die Städte Khartum, Omdurman und Bahri umfasst, hätten jedoch die gewaltsamen Kämpfe um die Kontrolle von Militärbasen und anderen strategischen Orten wie Nilbrücken zur Isolierung ganzer Stadtteile geführt, was wiederum einen gravierenden Mangel an Nahrungsmitteln, Wasser und Strom mit sich bringe.
Der bewaffnete Konflikt zwischen den Streitkräften SAF und den paramilitärischen RSF hat, so analysiert Fides, zu einem gefährlichen Wiederaufflammen der Gewalt zwischen den Volksgruppen in der Region Darfur geführt. Es fehle nicht viel, um einen großen, regionalen Krieg zu entfachen, so Beobachter. Millionen von Menschen seien bereits aus ihren Häusern vertrieben worden. Die Vertreibung der Zivilbevölkerung halte im Augenblick an, so die Nachrichtenagentur weiter. Zahlreiche Epidemien, darunter Durchfall, Cholera, Masern, Denguefieber und Malaria, würden die prekäre humanitäre Lage im Sudan verschärfen, die das UN-Flüchtlingshilfswerk als „unvorstellbar“ eingestuft hat.
Befürchtungen
In Darfur habe die Politik der RSF Befürchtungen der nicht-arabischen ethnischen Gruppen neu entfacht, sie könnten Opfer einer ethnischen Säuberung werden. Die RSF versteht sich als Erbe der berüchtigten Janjaweed, der berittenen Milizen, die von der damaligen Regierung in Khartum zur Unterdrückung lokaler Proteste eingesetzt wurden. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehe die Hauptstadt von Nord-Darfur, die Stadt El Fasher - ein Gebiet, das noch immer zwischen der SAF und der RSF umstritten ist.
Der tödliche Konflikt im Sudan hat nach Angaben des UNHCR mehr als 6 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Da ein Ende der Gewalt nicht absehbar sei, suchten die Menschen verzweifelt nach Sicherheit und Schutz, sowohl im Sudan als auch in den Nachbarländern Tschad, Südsudan, Ägypten, Äthiopien und der Zentralafrikanischen Republik, teilt das Hilfswerk der UNO mit.
(fides/unhcr - mg)
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