Syrien: Christen als Modell für den Frieden
Delphine Allaire und Mario Galgano – Vatikanstadt
Die Syrer werden im kommenden März in ihr 13. Kriegsjahr eintreten: ein Drama, das durch die Covid-Pandemie und ein zerstörerisches Erdbeben im Februar dieses Jahres noch verschärft wurde. Die nördliche Großstadt Aleppo, das einstige Aushängeschild des Landes, wurde nach einem vierjährigen Kampf besonders hart getroffen.
Die israelische Armee hatte Ende Oktober den Flughafen der Stadt bombardiert und damit den Schatten einer neuen Bedrohung auf die Stadt geworfen. In Aleppo herrscht allgemeine Unsicherheit, die Menschen dort sind auf das tägliche Überleben fixiert. Ein Kilo Fleisch kostet einen durchschnittlichen Monatslohn. Junge Menschen und christliche Familien wandern aus.
Der Bischof von Aleppo der Chaldäer ist traurig über diese Entwicklung, doch Antoine Audo will die Hoffnung dennoch nicht verlieren. Einige werden bleiben, sagt er uns:
„Wichtig ist, dass wir eine authentische Kirche bleiben. Darüber hinaus halte ich die Präsenz arabischsprachiger Christen für fähig, auf Arabisch zu denken, auf Arabisch zu lehren und in Frieden zu leben, schöne Freundschaften mit unseren muslimischen Brüdern und Schwestern zu haben und keine Reaktionen der Angst, des Misstrauens und der Gewalt zu zeigen. Darin sehe ich ein Modell für den Frieden.“
Der Bischof der Chaldäer in der nordsyrischen Großstadt ist derzeit in Rom unterwegs und berichtet über die Hilfe der Kirche für eine Bevölkerung, der es oft noch immer am Nötigsten fehlt: etwas zu essen oder einem Platz zum Aufwärmen.
„Wir erwarten von unseren Brüdern und Schwestern im Glauben erstens, dass sie uns ermutigen, zu bleiben, und die Familien nicht zur Ausreise bewegen. Es gibt Organisationen, die von Verfolgung sprechen und Ausreisen organisieren. Es gibt Schwierigkeiten, aber jeder muss sich ihnen stellen. Daher ist das, was wir erwarten, natürlich Hilfe, - und es gab tatsächlich viel Hilfe von der Weltkirche, das muss man anerkennen. Die katholische Kirche war sehr präsent, vor allem dank des Apostolischen Nuntius. Bei jeder Gelegenheit kommen Bischöfe und sogar Kardinäle nach Syrien. Das ist sehr wertvoll. Es ist wichtig, dass sie selbst aus nächster Nähe sehen, was wir hier durchmachen.“
(vatican news)
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