Hilfsorganisationen fordern Wiederaufnahme von Zahlungen
In einer am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung riefen über 20 Hilfsorganisationen, darunter Vereinigungen wie Oxfam, Save the Children und Caritas Internationalis, die Geberländer dazu auf, die Zahlungen sofort wieder aufzunehmen. Anders sei eine Unterstützung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen nicht aufrechtzuerhalten. Die Streichung der Zahlungen bedrohe das Leben von mehr als zwei Millionen Zivilisten in Gaza. Es drohten Hungersnöte und Seuchen. Ohne die Zahlungen riskiere man den „kompletten Kollaps der jetzt schon eingeschränkten humanitären Hilfe vor Ort“, so die Werke.
Das UNRWA sei das größte Hilfswerk im Gazastreifen. Bereits jetzt seien 152 Mitglieder des Hilfswerks umgekommen, 145 Einrichtungen beschädigt. Es sei praktisch unmöglich, für genügend Essen, Impfungen und sauberes Trinkwasser zu sorgen. Man fordere die Geberländer dazu auf, die Unterstützung für das UNRWA aufrechtzuerhalten und sei verwundert darüber, dass einige Länder ursprünglich angekündigt hatten, ihre Unterstützung zu intensivieren, aber nun die Gelder strichen. Gerade erst habe der Internationale Gerichtshof in Den Haag Israel dazu aufgefordert, mehr Hilfe für die Zivilbevölkerung zu ermöglichen.
Die unterzeichnenden Organisationen „fordern die Geberländer auf, die Aussetzung der Finanzierung aufzuheben, ihre Pflichten gegenüber dem palästinensischen Volk zu erfüllen und die humanitäre Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen und in der Region aufzustocken.“
Vorwürfe gegen Hilfswerk
In der vergangenen Woche waren glaubhafte Vorwürfe öffentlich geworden, dass mehrere Mitarbeiter des UNRWA in die Terrorattacken des 07. Oktober involviert gewesen seien. Das UNRWA hatte daraufhin mehrere Personen entlassen und kündigte Untersuchungen an. Dennoch entschlossen sich in den vergangenen Tagen mehr und mehr Geberländer, darunter die USA, Frankreich, Deutschland und Australien, dazu, weitere Zahlungen vorerst zu stoppen.
Das 1948 gegründete UNRWA beschäftigt allein im Gaza-Streifen 13.000 Mitarbeiter. Das Palästinahilfswerk sieht sich seit längerem Vorwürfen ausgesetzt, indirekt die Hamas zu unterstützen und die Lösung der Flüchtlingsfrage eher zu verfestigen als zu lösen. Das Werk weist die Vorwürfe entschieden zurück.
(aida - ww)
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