Am 66. Jahrestag des Waffenstillstands im Koreakrieg gingen Menschen weltweit auf die Straße, um für den Frieden zu demonstrieren. Am 66. Jahrestag des Waffenstillstands im Koreakrieg gingen Menschen weltweit auf die Straße, um für den Frieden zu demonstrieren.  (AFP or licensors)

Korea: Katholiken beten für den Frieden

Trotz der verschärften politischen und militärischen Spannungen zwischen Nord- und Südkorea haben am Dienstag Katholiken in beiden Ländern für Frieden und Versöhnung gebetet. Nach der „Messe für die Versöhnung" in der Kathedrale von Seoul beteten die Anwesenden das Friedensgebet des heiligen Franziskus: „Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens“.

Auch in Nordkorea beteiligen sich die Gläubigen, die in der von der Regierung in Pjöngjang anerkannten „Vereinigung der nordkoreanischen Katholiken" vereint sind. Am 15. August 1995 hatte Augustine C. Park, ein koreanischer Priester, der viele Jahre lang in den Vereinigten Staaten seelsorgerisch tätig war, Pjöngjang besucht und mit einer Gruppe nordkoreanischer Katholiken vereinbaren können, diesen Text als „Gebet für die Versöhnung" zu verwenden. Seitdem sprechen die Gläubigen in der Kathedrale von Seoul und die „Vereinigung der nordkoreanischen Katholiken" in der Changchung-Kirche in Pjöngjang jeden Dienstag dieses Gebet in geistiger Gemeinschaft. 

Appell des Papstes

In seiner Predigt nach der Versöhnungsmesse rief der Weihbischof von Seoul, Job Yobi Koo, dazu auf, den Weg des Dialogs und der Versöhnung zu suchen, anstatt Frieden durch Bedrohung und Waffen. Der Bischof erinnerte auch an eine Messe für den Frieden, die die südkoreanische Kirche zum 70. Jahrestag des Waffenstillstands im Koreakrieg am 27. Juli 2023 feierte. Zu dieser Feier sandte Papst Franziskus eine Botschaft und segnete die koreanische Halbinsel, „um uns zu ermutigen, Propheten des Friedens zu werden", so Bischof Koo.

Auch in der „Urbi et Orbi"-Botschaft von Weihnachten 2023 habe der Papst die Hoffnung geäußert, dass der Tag kommen möge, an dem die geschwisterlichen Bande auf der koreanischen Halbinsel gestärkt und Wege des Dialogs und der Versöhnung eröffnet würden, die die Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden schaffen könnten. „Jetzt", so schloss Bischof Koo, „ist es an der Zeit, den Hass aufzugeben und den von Jesus gezeigten Weg zu gehen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür beten, dass wir echte Friedensapostel werden".

Hintergrund

Die Messe am Diestag war bereits die 1400. Eucharistiefeier im Zeichen der Versöhnung. Die Tradition dieser besonderen Eucharistiefeier begann am 7. März 1995 mit der ersten Versöhnungsmesse, die von Kardinal Stephen Sou-hwan Kim, damals Erzbischof von Seoul und Apostolischer Administrator von Pjöngjang, zelebriert wurde. Zu Beginn feierten die Bischöfe und Priester von Seoul abwechselnd die Messe. Ab 2000 waren es die neu geweihten Priester, die der Eucharistie vorstanden. Diese Tradition wurde 29 Jahre lang nur mit einer kurzen Unterbrechung aufgrund der Pandemie jeden Dienstag um 19 Uhr fortgesetzt.

(fides - sb)

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10. Januar 2024, 10:17